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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
39. Heft.1959
Seite: 202
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1959/0204
Das ist der älteste Beleg für die heutige Namensform. Der ursprüngliche Hauptort
der Klosterherrschaft im Elsaß hatte anfangs fast den gleichen Namen:
Danchratsheim'4). Ähnlich wie bei Beyern mögen hier die ersten Siedler aus dem
uralten elsässischen Dankratsheim (heute Dangolsheim) gekommen sein, nach
denen die Nachbarn oder die Herrschaft diesen Höfen den Namen Dankratsbach
gegeben haben. Die Namen der kleinen Siedlungskerne von Einach, Schwaibach,
Dantersbach und Schönberg sind anscheinend nicht immer klar auseinandergehalten
worden, so daß es nicht ganz leicht ist, die Klosterhöfe hier eindeutig zu
lokalisieren. 1331 sind in der gleichen Urkunde unabhängig voneinander der
Spitalhof vor Einach und die Curie Danchratspach aufgezählt, so daß es unzweifelhaft
zwei verschiedene Curien waren. Im 15. Jahrhundert ist Tankersbach
als Curie angeführt. 1597 erscheint eine Curia Schönberg"'5). Zuvor ist nie eine
Curia Schönberg erwähnt, andererseits ist die Curia Tankersbach 1597 nicht genannt
, so daß also wahrscheinlich beide Namen den gleichen Hof meinen, und
zwar war es eine Kleinkammerei. Zehntbezirke waren es dort zwei, und zwar
„Sweypach" und „Schonbergforst, ein zehendeli"58). Vielleicht ist die Angelegenheit
so zu lösen, daß diese Curia zwischen den Zinken Dantersbach und
Schönberg lag, so daß der Hof bald nach dem einen, bald nach dem andern benannt
wurde. Er lag nämlich bei dem alten Klosterforst, den die Gemeinde seit
1547 von der Abtei gegen einen jährlichen Zins von 1 Gulden 18 Kreuzer zu
Erblehen hätte57), wozu natürlich auch ein Hof gehörte. Das paßt gut zu dem erstmaligen
Auftauchen des Namens Curia Schönberg im Berain von 1597. So blieben
dann die Verhältnisse bis zum Ende der Klosterherrschaft.

Wir konnten im Jahr 1297 zum erstenmal eine Curie Reichenbach nachweisen,
die damals Freihof wurde. Sie lag am Rande des Kinzigtals und hieß auch Reichenbach
-Hub und wurde der Klosterhof für die Gegend am Ausgang des Reichenbach-
tales und in der anschließenden Kinzigtalaue. Dazu gehörte auch der Weiler
Herg58). Hier herrschte die Wirtschaftsform der Zweifelderwirtschaft. Brachland
gab es da nicht. Statt dessen wurde schon die regelmäßige Düngung oder Merge-
lung verpflichtend eingeführt59). Der Hof wurde 1420 an vier Pächter auf neun
Jahre gegen 43 Viertel Roggen „uff den spiecher kein (= gen) gengenbach ane
mines herren schaden (= Kosten)" verpachtet00). Seitdem war er ein Pachtlehen.
Er verwaltete nach der Erschließung auch die hinteren Quelltäler Schwärzenbach,
Mittelnbach und Hinterstenbach. Die dortigen Höfe (ursprünglich 12) wurden in
der Form der Hof Wirtschaft mit Weide- und Reutfeldbetrieb bewirtschaftet. Die

") U. H 480 Nr. 8; H 482 Nr. II. ADepStr. Siehe auch das Kapitel: Die Curien im Elsaß.

H) B 2809.

«*) B 2792 fol. 19 b und 20 b; U. vom 8. Mai 1515, CK 50/161 Reichenbach; B 2795.2802, 2807, 2809/10,
2812, 2816, 2817, 2818/19; Slaedele 1954, 126.

") CK Staatserwerl) aaO. fasc. 5 Nr. 12. Frage 11. Schon 1445 verlieh der Abt der Gemeinde Schönberg
den sog. Schönberger Forst zu Erblehen, jedoch nur mit Benutzung der Beholzung und des
Eckeridis gegen einen Jahreszins von 15 Schilling, U. vom 11. Juni 1445, GK 50/165 Schönberg bei
Gengenbach. s8) B 2792 fol. 57.

59) Item dy meyger sullent disen hoff halten in gutem buche und sullent alle jar 6 juch
tun gen odir mergelen und sullent das nyt undirsturtzen, es haben danne
mynes herren hotten besehen, 6. Februar 1420, B 2792 fol. 56 b. Also gerade darüber
übte das Kloster eine genaue Kontrolle aus. ••) U. vom 6. Februar 1420, B 2792 fol. 56 b.

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