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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 23
(PDF, 128 MB)
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arten sind auch Pyroxen, Korund, Spinell und Disthen vertreten. Paragneise, die
aus karbonatischen Sedimenten hervorgegangen sind, können auch Kalksilikatminerale
enthalten.

Bei der Anatexis entstand aus Biotit der Cordierit, der grüne oder grünblaue,
meist rundliche Körner bildet. Fand die anatektische Überprägung unter tek-
tonischer Beanspruchung statt, so konnte Sillimanit entstehen. In vielen Paragneis-
anatexiten ist Sillimanit in nadeligen weißen Kristallen oder weißlichen, strähnigen
Faserbündeln zu linden. Ein interessantes Mineral ist der radioaktive Orthit, der
an seinem braunen Hof meist deutlich zu erkennen ist. In Mischgneisanatexiten und
Kalksilikatgesteinen ist er fast stets vorhanden und bildet Kristalle bis 1 cm Größe
(Rein). Orthitreiche Gesteine stehen in einem Steinbruch im Wildschapbachtal
südlich Zinken an.

Paläozoische Schiefer. Im hier behandelten Gebiet sind tonschiefrige
Gesteine in der Senke von Baden-Baden die jüngsten Glieder des prävariskischen
Grundgebirges. Ihr genaues Alter ist unbekannt, da bisher keine datierbaren Fossilien
darin gefunden wurden. Die Gesteinsfolge ist jedenfalls jünger als die Gneise
und älter als die variskischen Granite. Es handelt sich um Flachwasser- und Strandablagerungen
mit vereinzelten Einlagerungen von Diabasen und Diabastuffen.
Wegen der Ähnlichkeit dieser Gesteinsserie mit Schiefern und Grauwacken in den
Vogesen (Breuschtal) ist bei den paläozoischen Grauwackenschiefern von Baden-
Baden ebenfalls ein devonisches Alter wahrscheinlich. Von den oberkarbonischen
Graniten wurden die Schiefer aufgeblättert und kontaktmetamorph zu Biotit-
hornfelsschiefern, Knotenschiefern und zu Hornfelsen mit Andalusit, Granat, Ak-
tinolith und anderen Mineralen verändert.

Variskisches Grundgebirge. Das magmatische und tektonische Geschehen
während der variskischen Gebirgsbildung läßt sich zeitlich in mehrere
Phasen untergliedern (siehe Zeittabelle).

Während sich in tieferen Bereichen der Kruste magmatische Durchtränkungen und
Aufschmelzungen vollzogen, wie das im südschwarzwälder Granitgebiet heute zu
rekonstruieren ist, sind im mittleren und nördlichen Schwarzwald keine so tiefliegenden
Stockwerke des Grundgebirges durch die Abtragung freigelegt. Die in der
Ortenau aufgeschlossenen Magmatite haben in einem höheren Krustenniveau Platz
genommen und zeigen daher überwiegend scharfe Kontakte zwischen den Intrusiv-
körpern und ihren Gesteinshüllen. Im Gegensatz zum Südschwarzwald fehlen auch
die variskisch-frühorogen entstandenen magmatischen Gesteine, die nach ihrer Erstarrung
von späteren Phasen der Gebirgsbildung in ihrem Gefüge umgewandelt
wurden.

Syenite. Wurden Gneise oder andere Gesteine in der Tiefe aufgeschmolzen,
so konnten sie durch tektonische Vorgänge in andere Krustenteile gedrückt werden
und dort erstarren. Derartige magmatische Gesteine, die durch Aufschmelzen aus
anderen Gesteinen entstanden und an fremder Stelle wieder erstarrt sind, nennt

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