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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 32
(PDF, 128 MB)
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Lage der Zufuhrkanäle, aus denen die Lockermassen ausgeworfen und die Deckenergüsse
gefördert wurden, sind nur zum Teil bekannt; in vielen Fällen sind Schlote
unter den noch vorhandenen Deckenresten anzunehmen.

Die Tätigkeit der Rotliegend-Vulkane begann zumeist mit der Förderung von <
Aschentuffen, die vielfach nachträglich verkieselt wurden. Der Aschenauswurf war
örtlich durch vulkanische Ruhepausen unterbrochen, in denen wieder Arkosen abgelagert
wurden. Die Tuffe, die am Heuberg südlich Schweighausen bis 50 m mächtig
sind, entstanden aus Tuff-Schlammströmen (Weyl).

Auf den explosionsartigen Ausbruch von Tuffen folgte die Förderung von
schmelzflüssigen Massen, die sich auf die bruchtektonisch verstellte Landoberfläche
ergossen. Bald danach wurden die mächtigen Vulkanite wieder abgetragen, wie die
zahlreichen Porphyrgerölle in den Schuttserien des Oberrotliegenden beweisen.
Trotzdem sind die Deckenporphyre an der Moos bis 70 m, am Eckenfels 100 m
mächtig. Stellenweise sind die Quarzporphyrdecken noch im Oberrotliegenden vollständig
abgetragen worden. Dann überlagert der Buntsandstein Porphyrmassen,
die nur noch im Förderschlot erhalten sind. So sind im Gottschlägtal bei Ottenhofen
nur die Zufuhrkanäle erhalten, während die zugehörenden Deckenporphyre zerstört
sind.

Der Vulkanismus erfolgte in den einzelnen Teilen des Schwarzwalds nicht gleichzeitig
. Am frühesten setzten die Ausbrüche bei Baden-Baden ein, die sich zeitlich in
das Unterrotliegende einordnen lassen. Auch in den anderen permischen Vulkangebieten
des Schwarzwalds folgten die Ausbrüche von Tuffen und Laven in zeitlichen
Abständen.

Die Porphyre zwischen Acher und Schutter lassen sich zwei getrennten Ausbruchsphasen
zuordnen. Nach wichtigen Vorkommen bezeichnet man diese beiden Porphyrtypen
als Brandeck- und Grünbergporphyr. Eine Sonderstellung nimmt der
Vulkanismus nördlich davon in der Senke von Baden-Baden ein, der während eines
längeren Zeitraums tätig war.

Die Brandeckporphyre, die aus mehreren Schloten an die Oberfläche drangen,
überdeckten eineFläche von annähernd 200 km2. Dieses Gebiet ergibt sich, wenn man
die heute isoliert liegenden Vorkommen zur geschlossenen Fläche ergänzt. Zu den
Porphyren vom Typ Brandeck gehören außer dem Brandeckkopf selbst die Quarzporphyre
bei Maisach und Bad Antogast, bei Durbach, an der Moos, bei Lahr und
am Geisberg und Hünersedel.

Wenig jünger als die Porphyrmassen vom Typ Brandeck sind die Ausbrüche des
Grünbergporphyrs. Diese Altersfolge ergibt sich aus Fanglomeraten im Simmersbachtal
, die Porphyrschutt vom Typ Brandeck enthalten und von Grünbergporphyr
überlagert werden. Zu den Porphyren vom Typ Grünberg gehören außer dem
Grünberg westlich Oppenau die Quarzporphyre von Simmersbach, von Gottschläg,
vom Lierbachtal und kleinere Vorkommen, wie die Schärtenköpfe.

Die Quarzporphyre sind meist braunrot bis rotviolett gefärbt; einzelne Vorkommen
auch grau oder graugrün. In einer dichten Grundmasse lassen sich Ein-
sprenglinge von Quarz (Dihexaeder bis 3 mm Größe), untergeordnet auch leisten-
förmige Kristalle von Kalifeldspat und Biotitblättchen erkennen. Die Feldspäte

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