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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 38
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0041
Der obere Buntsandstein ist in der Ortenau nur an einzelnen Stellen vorhanden.
Die größten Flächen nimmt er in den Lahr-Emmendinger Vorbergen ein. Der obere
Buntsandstein oder das Röt besteht aus dem liegenden Karneolhorizont, dem Plattensandstein
in der Mitte und den darüberliegenden Röttonen. Der Karneolhorizont
wird aus roten bis violetten, wenig verfestigten Sandsteinen mit teilweise karbonatischem
Bindemittel und eingelagerten Karneolknollen gebildet. Der Plattensandstein
besteht aus hellroten, glimmerreichen und plattig spaltenden, meist dünnge-
bankten Sandsteinen. Die Röttone umfassen rote bis rotbraune, glimmerreiche und
feinsandige Schiefertone.

Der Buntsandstein war ein gesuchter Werkstein, und zahlreiche Bauten in Stadt
und Land sind auch in der Ortenau aus dem heimischen roten Sandstein errichtet.
Durch andere Baustoffe hat der Buntsandstein heute an Bedeutung verloren und
viele Sandsteinbrüche sind verlassen. Buntsandstein, der von Moorwässern gebleicht
wurde, war ein wichtiger Rohstoff für die Glashütten. Auf stark eisenschüssige
Sandsteine mit Anreicherungen von Brauneisen (Sanderz) wurden an der Heidburg
Bergbauversuche unternommen.

Muschelkalk, Keuper und Jura. Die höheren Schichtglieder der Trias
(Muschelkalk und Keuper) und Jura treten in der Ortenau nur vereinzelt zutage.
Im Schwarzwald sind sie längst abgetragen, im Oberrheingraben in große Tiefe
versenkt und nur in der Vorbergzone unter jüngeren Sedimenten an wenigen Stellen
aufgeschlossen. Bei der Entstehung dieser mesozoischen Schichten, die fast ausschließlich
in Meeren erfolgte, machte sich die spätere Aufwölbung des Gebirges in
Schwellen bemerkbar, die zu unterschiedlichen Sedimentationsbedingungen führten.

Die früher an vielen Stellen betriebenen Kalksteinbrüche im Muschelkalk und
Jura, besonders im Trochitenkalk und im Hauptrogenstein, sind heute meist aufgegeben
. Wirtschaftlich wichtig sind die Eisenoolithe des Doggers, die durch die
Grube Kahlenberg bei Ringsheim (Erzbergbau Barbara AG) im derzeit größten
Bergbaubetrieb der Ortenau abgebaut werden. Das Roherz, das durchschnittlich
20 % Eisen enthält, bildet ein 10 bis 11,5 m mächtiges Lager. Das in umfangreichen
Tagebauanlagen am Rötelberg und Kahlenberg und im Untertagebau gewonnene
Erz wird in einer Aufbereitungsanlage an der Hauptbahnlinie magnetisch angereichert
und mit der Eisenbahn und über den Rheinhafen in Kehl zu den Hüttenwerken
in das Ruhrgebiet verfrachtet.

Tertiär. Im obersten Jura wurde das hier behandelte Gebiet landfest. Ablagerungen
aus der Kreidezeit fehlen. Während im Mesozoikum im wesentlichen
nur bruchlose epirogene Hebungs- und Senkungsvorgänge stattfanden, beginnt im
Tertiär eine bis heute andauernde Bruchtektonik.

Tertiäre Sedimente, die sich in großer Mächtigkeit im absinkenden Oberrheingraben
ablagerten, stehen in der Ortenau nur an wenigen Stellen an. Eozäne und
oligozäne Schichten sind bei Lahr bekannt, wo am Schutterlindenberg Kalksandsteine
in alten Steinbrüchen aufgeschlossen sind. Die mächtige Sedimentfolge der
tertiären Füllung des Oberrheingrabens ist mit jüngeren Schottern überdeckt und
nur durch Tiefbohrungen bekannt.

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