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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 42
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0045
Die Sohle des Oberrheingrabens wurde während der Eiszeit mit Schottern, San-
den und Kiesen aufgeschüttet und die altdiluvialen Ablagerungen von jüngeren
Niederterrassenschottern und Alluvionen (Holozän) überdeckt. In den Schottermassen
der Rheinebene lassen sich Anteile von alpiner Herkunft und solche aus
dem Schwarzwald unterscheiden.

Aus der jüngsten geologischen Vergangenheit stammen Moore auf den Buntsandsteinhöhen
des Schwarzwalds und in der einstigen Kinzig-Murgrinne, Hangschutt
sowie Kiese und Sande der Talauen und Schwemmlehm. Schließlich wird auch der
Mensch in unserer Zeit immer mehr zum geologischen Faktor, der große Massen
von Gesteinen, von Sand und Kies künstlich bewegt und umfangreiche Eingriffe in
das Gewässernetz vornimmt.

Das Bild der Landschafl

Das Landschaftsbild in der Ortenau wird von den drei Einheiten bestimmt: Gebirge
, Vorbergzone und Rheinebene. Im Schwarzwald ist das heutige Relief mit
Berg und Tal in erster Linie von der hier besonders wirksamen Abtragung gestaltet,
während die Rheinebene ein Aufschüttungsland ist.

DieStromlandschaftinderRheinebene. Die Oberrheinebene ist
eine sanft nach Norden geneigte Fläche, die von den eiszeitlichen Schmelzwässern
aufgeschottert wurde. Dazu kommen Schwemmfächer der aus dem Schwarzwald
austretenden Flüsse. Von der Mündung der Elz (166 m) im Süden der Ortenau
senkt sich die Schotterfläche bis 114 m an der Oosmündung. Die Breite der Rheinebene
schwankt in der Ortenau vom Strom bis zum Rand der Vorberge zwischen
10 und 12 km.

In sein breites würmeiszeitliches Schotterfeld, das als Niederterrasse bezeichnet
wird, hat der nacheiszeitliche Oberrhein ein schmaleres Strombett eingegraben, die
Rheinaue. Der Steilrand, in dem die Niederterrasse zur tieferliegenden Stromaue
abbricht, heißt Hochgestade. Dieses Hochgestade ist eine Erosionskante, auf der in
sicherer Lage vor Hochwässern die Siedlungen liegen. Diese bevorzugen vorspringende
Sporne zwischen früheren Rheinschleifen, so Helmlingen, Greffern oder
Söllingen.

Da früher fast jedes Hochwasser die Rheinaue überschwemmt hat, wird diese
Niederung von den Siedlungen gemieden. Die Lage des Hochgestades hat sich in geschichtlicher
Zeit vielfach geändert, und bei Hochwässern wurde die Niederterrasse
unterspült und damit die Rheinaue verbreitert. So mußte der Ort Greffern zwischen
dem Ende des 15. und der Mitte des 17. Jahrhunderts viermal weiter landeinwärts
verlegt werden, um der drohenden Unterspülung durch den Strom zu entgehen.

Zwischen der Elz- und Kinzigmündung ist kein Hochgestade ausgeprägt. Die
hochliegende Rheinaue ist hier nicht in die Niederterrassenfläche eingetieft, sondern
geht seitlich in sie über. Erst nördlich Kehl ist dieser Erosionsrand wieder deutlich

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