Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 50
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0053
Über dem sanftwellig-kuppigen Untergeschoß beginnt mit einem Steilanstieg des
Hauptbuntsandsteins das obere Stockwerk der Landschaft. Die herausmodellierten
Teile der Buntsandsteinauflage zwischen den eingetieften Tälern besitzen eine kennzeichnende
Kastenform. Je weiter man im nördlichen Schwarzwald nach Westen
kommt, um so mehr löst sich die geschlossene Buntsandsteinfläche in einzelne Lappen
, die zunächst noch untereinander zusammenhängen, und zuletzt in isolierte
Deckenreste auf. Von der Hornisgrinde oder einer der anderen Höhen nördlich der
Kinzig ist das verschiedenartige Bild der Landschaft augenfällig. Am Steilrand im
Westen liegen staffelförmig ansteigend die stark verfirsteten und steilwandigen
Rücken und Grate, deren Deckgebirgsauflage längst abgetragen ist. Dann folgen
nach Osten die Höhen mit dem zweistöckigen Relief und noch weiter nach Osten,
jenseits des Murgtals, verebnet sich die Horizontlinie über einer geschlossenen Hochflächenlandschaft
.

Die Buntsandsteinhöhen sind fast ausschließlich von Wäldern bestanden, und
hier fehlen bäuerliche Siedlungen. In den großen Waldgebieten stehen nur Forsthäuser
und Ansiedlungen für Erholungsuchende.

Wo das Grundgebirge nur aus Gneisen und Graniten besteht, entwickeln sich
unter der aufgedeckten alten Landoberfläche gerundete Kuppen, die dann weiter
zertalt werden. Andere Bergformen liefern freigelegte Quarzporphyre, die durch
ihre steileren Böschungen auffallen, so der Brandeckkopf oder die Porphyrberge
beiderseits des unteren Lierbachs (Hauskopf, Rotenkopf und Eckenfels) oder die
burggekrönten Höhen der Yburg und der Geroldseck.

Anstehende Felsen bildet neben Quarzporphyr besonders der Orthogneis. In den
übrigen Gesteinen sind felsige Steilwände weniger zu finden. Auch Blockmeere sind
im Granit seltener als im Buntsandstein.

Die Hänge im Grundgebirge tragen besonders am Fuß Schuttmäntel aus zer-
grustem Granit, verlehmtem Paragneis, scherbig zerfallenem Orthogneis oder scharfkantig
-eckigem Schutt von Quarzporphyr. Verwitterungs- und Schwemmlehme am
Fuß der Hänge und in den Talsohlen besitzen stellenweise große Mächtigkeiten; in
der Lehmgrube der Ziegelei Bührer am Südrand von Haslach gegen Mühlenbach
werden 12 m erreicht.

In den breiteren Tälern greift die Lößüberdeckung der Hänge in das Gebirge
herein. Vielfach ist der Löß aber verlehmt oder umgelagert und mit Gesteinsgrus
und Sand vermischt. Löß- und Lößlehmauflagen tragen noch die unteren Hänge im
Kinzigtal zwischen Ohlsbach und Gengenbach, bei Schwaibach und ostwärts
Biberach, die Ostseite des unteren Nordrachtals und die linke Talseite des Harmersbachtals
von Oberharmersbach bis Unterentersbach. Bei Schwaibach ist der Löß 4 m
mächtig. Auch in der Bottenau und an anderen Stellen am Ausgang des Renchtals
liegen Reste von Löß und Lößlehm auf dem Granit.

Mächtige altdiluviale Schotter- und Blockmassen aus Schwarzwaldgesteinen sind
in den aufgeschotterten Talböden und in der Vorbergzone unter Löß oder Lößlehm
anzutreffen. Eine Bohrung bei Biberach durchsank 27 m Kinzigschotter, ohne das
Anstehende zu erreichen. Aus den kleineren Seitentälern der unteren Kinzig, wie
Erz- und Fußbach, Bergach oder Schwaibach, wurden mächtige diluviale Schutt-

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