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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 58
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0061
Ur- und Frühgeschichte der Orten au

Von Karl Gutmann
Neu bearbeitet von Albert G ort z

Die Ortenau ist, wenn man vom Schwarzwald und Odenwald absieht, der in
ur- und frühgeschichtlicher Zeit am schwächsten besiedelte Teil Badens. Diese
Tatsache steht im Zusammenhang mit der schmalen Siedlungsfläche dieses Teiles
der Oberrheinebene. Die zwischen Emmendingen und Offenburg weit vorspringende
Vorbergzone engt 'die Ebene stark ein. Die Vorberge selbst bestehen in der
Hauptsache aus dem unfruchtbaren waldreichen Buntsandstein, dem nur ein
schmaler Streifen des unter einer mächtigen Lößdecke begrabenen Muschelkalkes
im Westen vorgelagert ist. Im Süden ist dieser besser entwickelt. Hier wurden auch
die meisten Funde gemacht. Während die Rheinebene im Kaiserstuhlvorland noch
hochgelegene, trockene, eine Besiedlung begünstigende Böden aufweist, gehörte der
Raum zwischen Schütter und Rench in alter Zeit zu einer sumpfigen, von Wald
bedeckten Niederung. Die Überschwemmungsflächen der Schwarzwaldflüsse machten
eine Überquerung schwierig, eine Siedlung unmöglich. Nur die Niederterrasse
entlang des Hochgestades, die über der Rheinaue gelegen ist, bildete hiervon eine
Ausnahme, und das Gebiet nördlich der Acher war durch den Wechsel von flachen
Erhebungen und feuchten Niederungen siedlungsfreundlicher.

Die aus eiszeitlichen Schottern aufgebaute Niederterrasse bot zwar für den
Ackerbau nicht die besten Bedingungen, zog aber trotzdem den Menschen wegen
der relativen Offenheit der Landschaft an. Gute Ackerböden ergibt der verlehmte
Löß. Es ist das ideale Siedel- und Wirtschaftsgebiet der frühen Ackerbauer.

Neben den Böden und dem Wasserhaushalt ist das Klima ausschlaggebend für die
Besiedlung eines Landstriches. Das gilt natürlich auch für unsere Landschaft. Zeiten
großer Wärme drängten die vorhandenen Wasserflächen zurück, vermehrte Niederschläge
vergrößerten sie, und damit wechselte der Umfang des besiedelbaren
Raumes. Für den Urmenschen des Eiszeitalters waren demnach die Lebensmöglichkeiten
denkbar ungünstig. Weite Flächen bedeckten die Flüsse mit ihren Schottern.
Jahr für Jahr wechselten sie ihren Lauf, und der Rest bestand aus versumpften
Niederungen. Da der Urmensch seine Nahrung durch Einsammeln von Früchten
und durch die Jagd gewann, benötigte er weite Flächen. Obwohl in der Ortenau
keine Spuren der Altsteinzeit entdeckt werden konnten, ist damit nicht gesagt,
daß nicht doch die Menschen der Eiszeit unsere Gegenden durchstreiften. Die Erhaltungsbedingungen
für die Funde sind denkbar schlecht. Die primitiven Behausungen
der eiszeitlichen Kulturen sind zumeist nicht erhalten geblieben; dieOrtenau

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