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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 69
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einen festen Unterbau und eine genügende Breite erhalten haben. Sie führte von
Straßburg über Offenburg, Gengenbach, Haslach, Wolfach, Schiltach hinauf auf
die Brandsteig, von da aus nach Waldmössingen, wo sie sich gabelte. Von dieser
Kinzigtalstraße stammt eine in Offenburg gefundene Säule, deren Inschrift besagt,
daß unter Vespasian durch den Legaten
Cornelius Clemens diese Straße angelegt
wurde.

Eine große Bedeutung für das römische
Germanien hat die Regierung Tra-
jans. Als Befehlshaber in Köln erreichte
ihn die Nachricht vom Tode Nervas,
dessen Nachfolge er antreten mußte. Bevor
er nach Italien eilte, ordnete er die
Verhältnisse in Germanien. Das schon
früher begonnene Werk, das rechtsrheinische
Gebiet fest einzugliedern, wurde
tatkräftig gefördert. Mit der Anlegung
der Kinzigtalstraße unter Vespasian war
lediglich der Anfang gemacht worden.
Jetzt begann man die innere Organisation
, den Ausbau des Straßennetzes, der
Kastelle, der Städte und der Verwaltungsordnung
. Die Besiedlung des römischen
Südwestdeutschlands, des Zehntlandes
, wurde dichter. Das Land rechts
des Rheins wurde zur Provinz Germania
Superior geschlagen, das Gebiet in eine
Reihe von civitates eingeteilt. Als den
Vorort eines solchen Bezirkes haben wir
schon Baden-Baden kennengelernt. Tra-
jan scheint gerade ihm große Aufmerksamkeit
gewidmet zu haben. Die zahlreichen
Münzen bezeugen einen regen
Geschäftsverkehr, eine Architravinschrift
erwähnt die Errichtung eines staatlichen
Gebäudes.

Vielleicht wurde dieses Gebäude oder
Denkmal zur Erinnerung an die Vollendung
der Bergstraße errichtet, die um
100 n. Chr. von Trajan angelegt wurde. Ein Meilenstein derselben fand sich bei
Bühl. Er gibt an, daß die Straße im vierten Jahr der Regierung Trajans ausgebaut
wurde. Die Entfernung bis zur Hauptstadt der obergermanischen Provinz (Mainz)
wurde mit 120 römischen Meilen (180 km) angegeben. Von derselben Straße, aber
aus späterer Zeit, stammen die vier Meilensteine von Sinzheim, die nun schon die

Abb. 6.

Grabstein eines Centurio, gefunden in
Offenburg

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