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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 70
(PDF, 128 MB)
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Entfernung nach dem Vorort des Gaues, also nach Baden-Baden, angaben. Als Weg-
niesser galt nicht mehr die römische Meile, sondern die gallische Leuge (2,22 km).

Die Trajanstraße folgte in der Hauptsache der heutigen Bergstraße, die von
Freiburg über Riegel, Lahr-Dinglingen, Offenburg, Appenweier, Bühl nach Baden-
Oos und weiter nach Norden führt. Flurnamen deuten in verschiedenen Gemarkungen
auf den alten Straßenverlauf. Neben diesen wichtigen Straßen gab es auch
noch einfachere Verkehrsverbindungen zwischen den Siedlungen. So vor allem der

Abb. 7. a Römisdie Steinurne, b Eisenluppe, c Glasurne

Weg auf dem Hochgestade, dessen nördlicher Zweig weiter oben schon erwähnt
wurde. Die südliche Fortsetzung verlief wohl über Kappel, Rust, Weisweil an
einen Rheinübergang am Kaiserstuhl. An Querverbindungen gab es neben der
Kinzigtalstraße die Route Lahr, Schönberg, Biberach, und im Norden Hügelsheim
—Oos. Sicher waren das nicht die einzigen Verbindungen, aber nicht jeder
ausgetretene Pfad darf als Straße bezeichnet werden.

Die Kenntnis von der Besiedlung des Landes ist leider auf Gelegenheitsfunde
angewiesen. Planmäßige Untersuchungen liegen nur wenige vor. Während Scherben
, Mauerstücke und dergleichen nur in geringem Maße die Aufmerksamkeit auf
sich ziehen, werden Münzen schon eher beachtet. Anhand des Fundmaterials lassen
sich aber schon einige Angaben machen. Größere Wohnplätze waren neben Baden-
Baden Offenburg und Lahr-Dinglingen. Das Offenburger Stadtgebiet bietet immer
neues Material, ohne daß sich ein endgültiges Bild ergäbe. Eine wertvolle
silberne Merkurstatuette hat man im Gewann „Nachtweide" gefunden. An der
Kreuzung von Kinzigtal- und Bergstraße muß aber eine größere Siedlung bestanden
haben. Eine ähnliche Situation bot der Fundplatz „Mauerfeld" in Lahr-
Dinglingen (an der Bundesstraße 3). Nach vielen Einzelfunden konnte schließlich
ein Aufschluß untersucht werden, nach dem zu urteilen an der Stelle ein vicus
(Dorf) stand. Als vicus wird Sandweier in einer Inschrift genannt. Nach ihr weihten
die Bewohner von „Bibium" den Vierwege-Göttinnen einen Stein. Kleinere
Siedlungen sind bezeugt von Gengenbach, Sulz (Lahr), Elgersweier, Höfen (Schutterwald
), Hofweier, Niederschopfheim, Reichenbach, Zunsweier, Renchen, Achern,
Sasbach, Bühl, Haueneberstein, Balg, Sinzheim. Viele Münzen wurden gefunden,
teils in sekundärer Lage, so daß sie für den Ort, wo sie gefunden worden sind,

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