http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0075
Zeit. Ein Zufallsfund aus einer Sandgrube von Diersheim, der durch die Aufmerksamkeit
des dortigen Lehrers geborgen werden konnte, erschloß ein reiches
Gräberfeld. Eine planmäßige Grabung erbrachte auf einer Fläche von 2 500 qm
einundvierzig Fundstellen, davon achtundzwanzig Bestattungen von Leichenbrand.
Es fanden sich: Ton- und Bronzegefäße, Schmuck aus Bronze, Glasreste, eiserne
Beile und Lanzenspitzen, Haarpfeile aus Eisen und Gewandnadeln aus Bronze.
Abb. 9. Jupitergigantenreiter,
gefunden in Haueneberstein
Neben Brandschüttungen wurden auch Aschenurnen gefunden. Aus den metallischen
Beigaben und der Art der Urnenbeisetzungen ergab sich, daß hier Germanen bestattet
worden waren, die allerdings stark in ihrer kulturellen Hinterlassenschaft
von den Römern beeinflußt waren. Auch später wurden noch Brandgräber mit
Beigaben und Brandschüttungen freigelegt. Nicht minder interessant ist der erst
vor wenigen Jahren entdeckte Begräbnisplatz von Weier (Offenburg). Hier stießen
Arbeiter auf drei Brandgräber. Das kammstrichverzierte Scherbenmaterial schließt
sich an die Spät-La-Tene-Zeit an und hat seine Parallele in Diersheim. Aus Lahr und
Offenburg sind weitere Stücke dieser Keramik bekannt. Hier fehlen aber die
germanischen Eigenheiten. Nichts steht entgegen, als Träger eine keltische Provinzbevölkerung
zu sehen. Unter der römischen Keramik fällt immer wieder die sogenannte
Terra sigillata auf. Fast in jeder römischen Niederlassung finden wir
diese Scherben. Sie besteht aus einer feingeschlemmten rötlichen Masse, die klingend
hart gebrannt ist und auf der Außenseite reiche Verzierungen trägt. In der frühen
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