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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 122
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seine Wertschätzung. Bis zu den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts sind aber
die Kniestöcke der bäuerlichen Bauten nie ausgebaut gewesen; sie haben zu allen
Zeiten zum Aufbewahren von Vorräten und altem Hausrat gedient.

Das Halbstockhaus der Großbauern und zum Teil das der mittleren Bauern steht
allein und bildet mit den Wirtschaftsgebäuden, die sich an seinem hinteren Ende in

einem rechten Winkel anschließen, ein Gehöft (Abb. 9). Die Abfolge der Wirtschaftsräume
ist dabei sehr unterschiedlich. Bei den Mittel- und Kleinbetrieben sind das
Wohnhaus, die Stallung und der „Barren" unter einem Dach vereinigt. Die Scheuer,
der Schopf und der Kleintierstall, die ebenfalls ein gemeinsames Dach haben, sind
rechtwinklig zur Firstlinie des Wohnstallbarrenhauses8) abgeknickt. Der „Barren"
ist ein deckenloses Gebäude, in dem die Garben nach ihrem Einbringen von der Erde
bis unter die Dachziegel gelagert worden sind, um dann in der danebenstehenden
Scheuer gedroschen zu werden. Die vordere Hälfte der Scheuer hatte zu diesem
Zweck einen gestampften Lehmboden. Diese Wohnstallbarrenbauten
sind dann zumeist mit der Giebelseite zur Straße gestellt und umschließen mit den
restlichen Wirtschaftsgebäuden und dem Nachbarhaus einen nach der Straße hin
offenen, etwa quadratischen Wirtschaftshof (Abb.9).Nach 1700 sind die Wohnstall-
barrenhäuser auch gelegentlich parallel zur Straße angeordnet worden.

Bei dem Zusammenschieben von Wohnhaus und Wirtschaftsbauten hat sich der
Kniestock als außerordentlich zweckmäßig erwiesen. Beim Kniestock liegt die obere

ÖJ Wenn die Wohnung, der Stall und die Scheuer unter einem Dach zusammengezogen werden, was auch
gelegentlich vorkommt, dann entsteht ein Wohnstallspeicherhaus.

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