http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0130
vor 130 Jahren. Die jüngste Zeit hat dieses Haus, das zu den prachtvollsten Häusern
des deutschen Sprachgebietes gehört, bis auf wenige Bauwerke verschwinden lassen
. Dabei mag uns die Beobachtung trösten, daß die Neuzeit, bis zur Stunde
wenigstens, die ursprüngliche Form mit den großen Dachflächen und ihren lebhaften
Umrißlinien und der stark gegliederten Vorderseite nicht zu zerstören
Abb. 13.
Lauienbach (Renchtal)
Busamhof
vermochte, so daß sich die östlichen Ränder der Ortenau immer noch als selbständige
Hausgebiete im Landschaftsbild abheben.
Im Rench- und im Achertal tritt an die Stelle des Halbwalmes ein vorgekrag-
ter, verbreiterter Giebel (Abb. 13).
Bei diesem Haus sind die Dach- und die Wandkonstruktion zwei getrennte
Baueinheiten (Abb. 14). Der Querschnitt mit der merkwürdigen „Rauch-, Schlupf-"
oder „Nußbühne", wie das etwa 60 cm hohe Halbgeschoß zwischen dem Wohnteil
und dem Dachboden genannt wird, und das frühe Auftreten des liegenden
Stuhles lassen ohne Mühe die Zusammenhänge mit der Kniestockbauweise erkennen
.
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