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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 200
(PDF, 128 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1960/0203
— Offenburg. Kupferstich von Math. Merian, 1643

hier kam ihm Werth zuvor, indem er über den
Kniebis rückte und sich in den Besitz von Rastatt
setzte. Guebriant, der zu schwach war, um etwas
Entscheidendes gegen ihn zu unternehmen, zog
sich zunächst nach Willstätt49), dann nach dem
elsässischen Benfeld zurück. Erst nachdem ihm bei
Dachstein der Herzog von Enghien und Generalleutnant
von Rantzau 8000 Mann Verstärkung
zugeführt hatten, konnte er es wagen, wieder vorzugehen
. Am 2. November ging das französisch-
weimarische Heer über den Rhein und rückte über
Hugsweier, Dinglingen, Lahr, Geroldseck in das
Kinzigtal, von dort nach dem oberen Neckar. Im
November gelang die Einnahme von Rottweil,
aber der unvermutete Tod Guebriants machte
bald den französischen Erfolgen ein Ende. Das
Heer, das unter dem Befehl des Grafen Rantzau
in der Tuttlinger Gegend lagerte, wurde von dem
Höchskommandierenden des kaiserlichen Heeres,
Herzog Karl von Lothringen, in kühnem Überfall
auseinandergesprengt. General Rosen, der
dem völlig überraschten Hauptquartier zu Hilfe
kommen wollte, konnte sich nur mit genauer Not
über Rottweil und das Kinzigtal an den Rhein
retten.

Auch im Jahre 1644 wurde die Ortenau von
neuen Truppendurchzügen behelligt, als Conde
und Turenne nach der Schlacht von Freiburg (3. bis
5. August) den Entschluß faßten, die seit 1635 verlorene
Festung Philippsburg wiederzugewinnen.
Kappel wurde von den durchziehenden Truppen geplündert
. Franzosen unter Turenne und Enghien
lagerten am 17. August bei Goldscheuer und nahmen
am 21. August Lichtenau ein. Stollhofen
wurde im Sturm genommen. Die bayrische Reichs-

49) Ein halbes Jahr hatten die Franzosen Schloß Willstätt besetzt
(März bis August). Die Knechte mußten sich am 29. August
den Bayern unter Franz von Mercy ergeben, die das Schloß bei
ihrem Abzug in die Markgrafschaft demolierten. In dem zerstörten
Bau richtete sich wieder eine Wache des Obristen Hans Reinhard
von Schauenburg in Offenburg ein und sicherte die Ablieferung
der kaiserlichen Kontribution und des Magazinzehnten im
Amt Willstätt und Stab Bischofsheim.


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