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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 215
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Rastatt, Sdiloß

Sandbachs und Sulzbachs konnten im Notfall durch Überschwemmung des Geländes
den Verteidigungswert der Linien wesentlich erhöhen.

Diese Feldbefestigungen bewährten sich zum ersten Male im Jahre 1703, als Marschall
Villars den Oberbefehl über die französische Rheinarmee übernahm und den
Krieg auf das rechte Rheinufer hinüberspielte, um sich, wenn irgend möglich, mit den
Bayern zu vereinigen. Er erschien am 19. Februar mit etwa 25 000 Mann, von Süden
kommend, an der Kinzig. Der Markgraf mußte sich vor der Übermacht auf die Bühl-
Stollhofener Linien zurückziehen und konnte nur eine schwache Besatzung von 2200
Mann unter dem Obersten Enzberg in Kehl zurücklassen, welches das erste Angriffsziel
der Franzosen bildete. Am 20. wurde die Festung eingeschlossen und mit der
überlegenen französischen Artillerie, die sich aus dem Straßburger Arsenal stets ergänzen
konnte, die Beschießung begonnen. Nach mehr als zweiwöchiger Belagerung
mußte die Besatzung, auf 900 Mann zusammengeschmolzen, am 9. März gegen freien
Abzug kapitulieren.

Villars hatte damit einen sicheren Ausgangspunkt für seine weiteren Unternehmungen
gewonnen. Für seine Absicht, über Schwaben nach Bayern vorzustoßen, war
aber natürlich die feste Stellung des Markgrafen in den Bühler Linien sehr unbequem,
da es gefährlich schien, diesen Gegner bei Überschreitung des Schwarzwaldes im
Rücken zu haben. Er beschloß daher, zuerst die Bühler Stellung zu nehmen, und
begann am 19. April mit der Beschießung, die aber ebensowenig Erfolg hatte wie ein
Durchbruchsversuch, den General Tallard am 22. bei Vimbuch machte. Der Marschall

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