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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 251
(PDF, 128 MB)
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Verkehrszeiten. Die Autobahn, die bis 1961 wohl bis nach Basel fertiggestellt sein
wird, tut ein übriges, den internationalen touristischen Verkehr zu fördern. Vergegenwärtigt
man sich, in welch gewaltigem Ausmaß und besonders auch in welchem
Tempo das gesamte Straßen- und Eisenbahnwesen in den Jahren seit dem
Neubeginn von 1949 neuzeitlichen Bedürfnissen angepaßt worden ist, so besteht
aller Anlaß, diesen Leistungen Bewunderung und Dank zu zollen.

Gegenüber der Zeit, in der dieses Buch zum erstenmal herauskam, hat das
eigentliche Wandern erhebliche Einbußen erlebt. Um so mehr wird man die Wirksamkeit
des Schwarzwaldvereins rühmen, der die Markierung der Quer- und
Höhenwege überraschend schnell wieder in Ordnung gebracht hat. Und in aller-
jüngster Zeit gewinnt man doch bisweilen den Eindruck, als würde etwas freudiger
und mehr gewandert werden. Begrüßenswerterweise sorgen vor allem auch die
Betreuer der Gäste dafür, daß diese mit den herrlichen Wanderpfaden und damit
mit der Landschaft in Berührung kommen. Dankenswert ist auch die rege Wirksamkeit
des „Vereins der Naturfreunde".

Ein Wort besonderer Art gebührt den Bade-und Kurorten der Ortenau. Namentlich
genannt seien Baden-Baden, Bad Griesbach, Bad Peterstal mit Biad Freyersbach
und Bad Rippoldsau. Von allen, von der Weltbäderstadt an der Oos wie von
den Kniebisbädern, gilt, daß sie, vielfach mit staatlicher Unterstützung, ihre bal-
neologischen Einrichtungen ausgebaut und vermehrt haben. Der Stand ihrer Kureinrichtungen
entspricht durchweg den Wünschen anspruchsvoller Gäste. Vielfach
sind neue Zweige der Heilmittelanwendung zu den angestammten Instituten gekommen
. So werden Bad Griesbach und Bad Peterstal heute unter den Moorbädern
aufgeführt, und Bad Peterstal ist auch Kneippkurort geworden. Die Quellen
von Bad Griesbach, Bad Peterstal, Bad Freyersbach und Bad Rippoldsau, die
auch zu Trinkkuren zur Verfügung stehen, sorgen, als Tafelwasser zur Versendung
kommend, dafür, daß man immer wieder an diese heilsamen Gaben der Mutter
Erde und an die Stätten erinnert wird, in denen sie den geheimnisvollen Tiefen
entsteigen. Gerade in dem Umstand, daß die Bäder der Ortenau zu neuer Blüte
gelangt sind, vielfach eine Frequenz aufweisen, die über jene der Vorkriegszeit
hinausragt, läßt erkennen, welche imponierende Stellung unserer Landschaft im
Reise- und Bäderwesen zukommt.

So hoch man aber auch Straßen- und Eisenbahnwesen, Bäder- und Kurorte und
den Stand der Gastronomie einschätzen mag, entscheidend für die Gunst, die eine
Reise- und Ferienlandschaft zu gewinnen vermag, ist doch der auf allen Wegen
spürbare Geist, die überall fühlbare Bereitschaft zur Gastlichkeit. Auch damit ist
es bei uns gut bestellt. Freilich wird man nachdrücklich wünschen müssen, daß
Schule und Elternhaus nichts verabsäumen, in den Heranwachsenden den Sinn für
die Sendung gastlicher Haltung zu wecken. Gastlichkeit muß auch für die Ortenau
zum kostbarsten gesinnungshaften Erbgut sein, das Generation an Generation
weiterreicht.

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