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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 277
(PDF, 128 MB)
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zum Bau des Westwalls herangezogen, und schließlich ruhten die Arbeiten infolge
des Krieges ganz. Nach Kriegsende wurden, nunmehr zivil, die Arbeiten beendet,
aber erst 1954 konnte daran gedacht werden, das Maiwaldgebiet für die Landwirtschaft
zu erschließen. Heute sind im Maiwaldgebiet 12 Siedler ansässig (6 Einheimische
, 6 Flüchtlingslandwirte).

Der Acher- und der Rench-Flutkanal gewährleisten heute eine geordnete Ableitung
der Hochwasser, die Überschwemmungsgefahr ist völlig beseitigt. Nach
umfangreichen wissenschaftlichen Vorarbeiten ergab sich, daß im Maiwaldgebiet
sehr wohl befriedigende landwirtschaftliche Erträge zu erhoffen waren, wenn das
Allmendwesen abgeändert, neue Wege angelegt und eine Gesundungsdüngung
der Wiesen durchgeführt wurden. Die Badische Landsiedlung G. m. b. H., der diese
Maßnahmen übertragen wurden, hat das zu Ackerland bestimmte Gelände mit
schweren Spezialpflügen auf 22 cm Tiefe umbrechen lassen. Zur Milderung der
starken Bodenversauerung und zur Nährstoffanreicherung war eine Gesundungsdüngung
besonders wichtig. Im ganzen wurden etwa 60 Eisenbahnwagen Handelsdünger
gestreut; eine enorme Menge, deren Bedarf durch eine große Anzahl von
Bodenuntersuchungen festgestellt worden war. Im Herbst 1955 konnte mit dem
Bau der 12 Siedlungshöfe begonnen werden. Die Gehöfte sind in mehrere, jeweils
einige 100 m voneinander entfernte Gruppen zusammengefaßt. Verwaltungsmäßig
gehört die Bauernsiedlung zur Gemeinde Renchen, Schulort für die Kinder ist
Memprechtshofen. Die einst steppenartige Landschaft des Maiwaldes hat eine tiefgreifende
Änderung erfahren. Durch die neuen Straßen und Wege ist das früher
abgelegene Gelände heute von allen Richtungen leicht zugänglich. Die früher etwa
1000 kleinen Allmendlose sind zu 34 großen regelmäßigen Schlägen zusammengelegt
. Während 1954 der durchschnittliche Ertrag pro ha im Maiwald zwischen
150 und 200 DM lag, betrug er schon 1958 etwa das 4- bis 5-fache.

Im Gebiet der Landkreise Kehl und Offenburg sind noch weitere Siedlungsverfahren
im Lauf, wie die folgende Übersicht zeigt:

Landkreis

Gemarkung

Jahr der
Einleitung

Stellenzahl
Gesamtgröße
ha

Kehl

Holzhausen

1953

2

27



Legelshurst

1953

4

50



Xork

1955

1

16



Neumühl

1955

2

28



Renchen-Maiwald

1955

12

210



Goldscheuer

1958

7

120



Willstätt

1958

1

14



Lichtenau

1959

5

70

Offenburg

Offenburg-Kreuzschlag 1950

4

23



Hofweier

1957

6

84

Daß so umfangreiche Arbeiten, wie sie im Maiwald notwendig waren, viel Geld
kosten, ist selbstverständlich. Weniger groß sind die Aufwendungen bei den
sogenannten „Aussiedlungen", durch welche die Agrarstruktur verbessert wird.

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