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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 285
(PDF, 128 MB)
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Münzen und Medaillen. Das letzte badische Geldstück „ex sabulis Rheni" (so die
Umschrift der von 1765 bis 1768 geprägten badischen Dukaten) wurde 1854 geprägt
. Späterhin wurde nur noch die Große Verdienstmedaille aus Rheingold hergestellt
.

Die Industrie

Die Anfänge der Ortenauer Industrie reichen in das 18. Jahrhundert zurück.
Bis zur Gründung des Großherzogtums Baden bestanden nur verhältnismäßig
kleine Betriebe bzw. landesherrlich betriebene oder privilegierte Manufakturen
(auf die Ausnahmestellung der Stadt Lahr ist unten hingewiesen). Über die Ausbreitung
der Industrie am Oberrhein sind wir im gegenwärtigen Moment noch nicht
sonderlich gut unterrichtet. Da aber noch in diesem Jahr ein großes Werk über diese
Materie erscheinen wird, sollen sich die folgenden Ausführungen auf die für die
Ortenau typischen Industriezweige beschränken. Das sind einmal die Industrien,
die auf den einheimischen Rohstoffen Holz und Tabak aufbauen bzw. aufbauten,
sodann noch einige Branchen, die durch namhafte Betriebe vertreten sind.

Die Tabakindustrie

Die Tabakindustrie umfaßt die Herstellung von Rauch-, Kau- und Schnupftabak
sowie die Fabrikation von Zigarren und Zigaretten. Die ersten Tabakfabriken
waren ausschließlich Schnupf- und Rauchtabakfabriken. Erst in den dreißiger
Jahren des 19. Jahrhunderts begann man mit der Herstellung von Zigarren, die sich
im folgenden Jahrzehnt dank der Ausdehnung der Rauchermode rasch zu einer
umfangreichen Industrie entwickelte. Die Fabrikation von Zigaretten wurde erst
um 1860 aufgenommen.

Für die Rauch-, Kau- und Schnupftabakfabriken kommt eine eigentliche Handarbeit
überhaupt kaum in Frage. Hier haben sich die Maschinen am frühesten eingebürgert
. Die Methode der Schnupftabakherstellung hat sich so wenig geändert,
daß noch in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts die um 1800 erstellten Maschinen
in der „Gelben Mühle" der Firma Lotzbeck in Lahr-Dinglingen in Betrieb
waren. Dagegen ist noch heute in der Zigarrenindustrie die Handarbeit nicht zu
entbehren. Das feine Fingerspitzengefühl der geübten Zigarrenmacher und Zi-
garrenmacherinnen kann nicht durch mechanische Griffe ersetzt werden, wenn die
Qualität nicht leiden soll. Billigere Sorten werden heute vielfach mit Hilfe von
Maschinen angefertigt. Ganz anders liegen die Verhältnisse in der Zigarettenindustrie
, die für ihre Massenproduktion von Anfang an auf die Hilfe von Maschinen
nicht verzichten konnte.

Standorte der Tabakindustrie in Baden sind hauptsächlich die Bezirke mit
Tabakanbau. Die Industrie ist im wesentlichen in zwei Gruppen geschieden:

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