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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 427
(PDF, 128 MB)
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Vergangenheit mindestens in literarischer Form — wozu auch das Bild gehört —
bewahrt.

Weit umfangreicher ist die Liste derjenigen heimatgeschichtlichen Veröffentlichungen
, die nach dem Krieg mit dankenswerter Hilfe von Gemeinden und
Kreisen haben in Buchform erscheinen können. Es kann natürlich keine Rede davon
sein, in diesem Zusammenhang eine vollständige Bibliographie oder gar eine Würdigung
aller dieser Bücher und Broschüren zu geben; es mag genügen, festzustellen,
daß eine stattliche Zahl von Werken erschienen ist, welche die politische und
kulturelle Geschichte von Städten und Dörfern des Ufgau und der Ortenau behandeln
, und Bücher, welche politisch-historische und kulturell bedeutende Persönlichkeiten
darstellen, die in irgendeiner Weise mit der Heimatgeschichte Mittelbadens
verbunden sind. Es ist dann eine Aufgabe aller, denen Heimatpflege mehr
ist als nur ein schönes repräsentatives Wort bei festlichen Gelegenheiten, dafür zu
sorgen, daß diese Literatur auch, wie man so sagt: unter die Leute kommt, und vor
allem auch unter die Jugend unserer Heimat.

Nun sei noch auf eine Art Neuheit hingewiesen, die soeben die Stadt Baden-
Baden „herausgebracht" hat: im Rahmen einer Johann-Peter-Hebel-Feier wurde
ein „Heimatpreis" gestiftet, der alljährlich in der Höhe von tausend Mark vergeben
werden wird. Nun, Preise für Literatur, Malerei, Musik und sonstige Künste
gibt es eine Menge; aber dieser Preis ist ausdrücklich für solche Persönlichkeiten
bestimmt, die sich um die Forschung und Darstellung der Geschichte der Stadt
Baden-Baden verdient gemacht haben. Von ihnen ist ja sonst und bisher nur selten
in der Öffentlichkeit gesprochen worden, geschweige, daß man sie in solcher Weise,
durch öffentliche Feier und Preis, ehrte. Es wäre schön, wenn das Baden-Badener
Beispiel da und dort Nachfolge finden würde . . .

All dies sei im Zusammenhang mit dem uns hier am Herzen liegenden Problem
einer stärkeren Publizität der Heimatpflege besonders eindringlich gesagt, auch im
Hinblick auf die nach dem Krieg in unserem Raum erfreulicherweise wieder neuerstandenen
Heimatmuseen. Auch hierzu sollen hier keine Ausführungen im einzelnen
gemacht werden. Zweifellos dürfen die Historiker und Heimatfreunde in
Mittelbaden zufrieden sein mit der Zahl der in diesem relativ kleinen Raum vorhandenen
Heimatmuseen und öffentlichen historischen Sammlungen: in Rastatt,
Baden-Baden, Offenburg, Kehl, Lahr, Haslach, Wolfach — um nur die bekanntesten
zu nennen. Die bekanntesten? Ist dieser Superlativ nicht so eine Art holder Selbsttäuschung
? Wer kennt diese Stätten verehrungswerter Vergangenheit, die in unsere
Gegenwart hineinsprechen, um uns vom Einst anschaulich zu erzählen? Wer kennt
nur einige von ihnen?

Auch in diesem Zusammenhang erhebt sich wiederum das Problem, das uns bei
dieser Betrachtung der Heimatpflege immer wieder aus der behaglichen Ruhe des
Nur-Historikers aufscheucht: die Frage nach modernen Methoden einer fruchtbaren,
lebendigen, das allgemeine Interesse weckenden Publizität. Hier erscheint nun als
wichtige und erst nur teilweise geübte Methode zu größter Publizität die Organisation
heimatpflegerischer Vorträge, zumal wenn sie mit Farbdias unterstützt
werden können, und zwar — und das ist das Neue und Wichtige — im Rahmen

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