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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
40. Heft.1960
Seite: 444
(PDF, 128 MB)
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eigenwillig in ihrem Wollen, Streben und Vermögen, sie wünschen, eigene Wege
zu gehen. Nur für das Rench- und Achertal w) ist, mit ernstem Vorbehalt freilich,
bis heute ein Gleichlauf umfassenden literarischen Schaffens zu spüren.

Die Beschaulichkeit, die in den badischen Kleinstädten und in ländlicher Abgeschlossenheit
länger als anderswo bestand, die gefestigten bürgerlichen Verhältnisse,
vor allem die innere Sicherheit und Geborgenheit des mittelbadischen Menschen
überhaupt, und dies noch besonders ausgeprägt bei den in sich beruhenden Dichtern
und Schriftstellern, all das mußte vor zunehmendem Verkehr, vor der Weiträumigkeit
und Verwirtschaftlichung, vor der Unrast des Tages, vor den immer stärker
werdenden beruflichen Abhängigkeiten zurückweichen, lang schon vor den Erschütterungen
des ersten Weltkrieges.

Die Einzelpersönlichkeit entfernt sich aus früherer soziologischer und geistiger
Umwelt und Herkunft. Sie entwickelt sich rascher und stärker, auch einseitiger,
sie will in ihrer Eigenwilligkeit von Bindungen jeder Art bewußt freibleiben.

Daher ist es wohl berechtigt, in unserer Uberschau über die drei Jahrzehnte
literarischer Gestaltung in der Ortenau von jeder entwicklungsgeschichtlichen Reihung
als verfrüht und auch übersteigert abzusehen.

Emil Baader 14)

Erzähler, Biograph, Dichter, Erforscher und Darsteller der näheren Heimat,
Herausgeber von Heimatblättern.

Er liebt die Kurzgeschichte, die er mit mundartlichem Gut zu würzen versteht;
unter den vielen „Stückle" als Probe „Der Schöpflefritz" 15). Der Biograph zeichnet
mit sicherem Stift Leben und Werk Hayno Fockens zu Lahr und läßt uns die
fortwirkende Begabung der Ahnenreihe aus friesischem und schwäbischem Wesen
im Künstlerschaffen eines angesehenen Metallbildhauers miterleben 16).

Gleiches gilt etwa von der Würdigung, die er dem Südschwarzwälder Heinrich
E. Kromer, Maler, Keramiker und Schriftsteller, geschrieben hat17). Auf seine Gedichte
, denen er gern Strophenform gibt, sei aufmerksam gemacht18). Seine beste
Kraft widmet er der Heimatgeschichte 19).

Josef Börsig

Dichter und Heimatforscher des Talgebiets der Rench. Den Nachruf auf
ihn (| 1954) bringt die „Ortenau" 34 (1954) 3 f., mit dem Nachweis der wichtigsten
seiner Schriften, zu denen noch besonders der Aufsatz über die „Landschaft des

13) Die Ortenau 16, 1929, 337 ff. — Die Begründung liegt auf der Hand.

1*) öftering, a. a. O. III 30, 162. Geb. 1891, im bad. Schuldienst im fränkischen und alemannischen Raum;
seit 1934 in Lahr.

15) Ekkhart, 1957, 87.
1«) Ekkhart, 1956, 19 ff.

17) Ekkhart, 1958, 76 ff.

18) Ekkhart 13 (1932) 83 ff.

1») „Stadt- und Dorfschaften der Ortenau" (Bad. Heimat 21, 1935, 379 ff.). Dazu als Nachtrag der
„Streifzug durch die obere Ortenau" (Mein Heimatland 27, 1940, 45 ff.). — „Der Landkreis Lahr" 2., erw.
Aufl. o. J. (1952). — „Besonntes Geroldsecker Land", 1952.

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