Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 60
(PDF, 77 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0062
seinem pro memoria 1753, daß in den hinteren Badener Stadtwaldungen so viel
Holländerholz und Gemeinholz vorhanden sei, „daß nicht allein die Pforzheimer
Schifferschaft vollkommen soutenieren kann, sondern daß auch nach derselben noch
viel Flozholz auf lange hinaus übrig bleibt, womit dieses Flözen weiter continuiert
werden könne, wenn nicht der dermalige Bürgermeister zu Baden diesem Instituto
sehr gehässig wäre und den Stadtbaumeister, der zugleich Waldmeister ist, in seinen
geneigten Gesinnungen hintertriebe".

Überblickt man aber nun den Weg, den Franz Anton Dürr durch geschickte, langfristig
abgeschlossene Verträge, gesicherte Rechte, wirtschaftliche Monopole, Beteiligungen
an zweifellos einträglichen Unternehmungen in verhältnismäßig kurzer
Zeit zurückgelegt hatte — Glashütte und Sägerei 1732 in Herren wies, Hundsbacher
Akkord 1745, Mitglied der Murgschifferschaft 1754, vermutlich auch Mitglied der
Badener Bachcompagnie, Mitglied der Murgcompagnie 1758 —, und überlegt man,
was alles an „diplomatischen" Verhandlungen und nicht zuletzt an erfolgreichem
Antichambrieren am Hof dazu gehört haben muß, dann wird man zugeben müssen,
daß man den — laut Hasel — „jetzt (1745) schon steinreichen Franz Anton Dürr
aus Rastatt, Ankerwirt, Hofglaser, Herrenwieser Glashüttenbeständer und bald
auch Mitglied der Murgschifferschaft" als Typ eines Managers der mittelbadischen
Holzwirtschaft im 18. Jahrhundert betrachten darf.

Immerhin, unser Versuch, das Leben dieses Mannes nachzuzeichnen, ist begreiflicherweise
mit manchen Schwierigkeiten verknüpft. Denn bei aller Dokumentation
bleiben immer wieder Lücken. So gibt es als eine nicht geklärte Frage
im Leben des Franz Anton Dürr die nach den besonderen Zusammenhängen, die ihn
mit Rotenfels und Hörden verknüpften. Irgendwelche wesentliche Bedeutung werden
sie zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gehabt haben. Immerhin mögen
Hinweise, soweit sie vorhanden sind, hier erwähnt werden. So berichtet Dr. Theodor
Humpert im 21. Heft des Historischen Vereins für Mittelbaden (Ortenau 1934)
vom Schloß zu Rotenfels: „An der Südseite (eines Ökonomiegebäudes) entspringt
ein Brünnlein; seine Fassung zeigt ein Steinwappen mit Anker und Krone, das
die Inschrift trägt: FAD anno 1758; es ist das Wappen des einstigen Pächters des
Rotenfelser Eisenwerkes, Franz Anton Dürr, Floßmeisters und Hof glasers in Rastatt."
Auch in der Geschichte der Gemeinde Forbach (vom gleichen Autor nach Benedikt
Schwarz neu bearbeitet — Rastatt 1926) wird Franz Anton Dürr als Hofglaser in
Rastatt erwähnt und wird gesagt: „Einer der größten Holzhändler (im Murgtal)
war Dürr. So lieferte er im Jahre 1745 allein 4000 Klafter Brennholz nach Rastatt."

In diesem Zusammenhang soll auch (nach einer Mitteilung des Kreispflegers
Hermann Langenbach, Gernsbach) hingewiesen werden auf eine Wappensäule im
sogenannten römischen Haus in Rotenfels; sie zeigt den Namen Dürr 1760 und die
Buchstaben WMZB, das badische Wappen und die Jahreszahl 1817. WMZB heißt
wohl Markgraf Wilhelm zu Baden; er war der Gemahl der Elisabeth von Württemberg
, nach der die heilkräftige Elisabethenquelle in Rotenfels benannt ist. Ein
weiterer Hinweis berichtet, Dürr sei auch der erste Besitzer der Moosalbmühle
gewesen, die später eine Falschmünzerwerkstätte wurde . . .

Wichtiger als solche mehr oder weniger gelegentliche Hinweise in der Biographie

60


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0062