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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 79
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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I. 1. Gengenbach („vor Lütkirch"),

2. Einach I, Abtsberg,

3. Einach II, Spitalhof vor Einach,

4. Heidi(n)ger-Geißhaut,

5. im Pfaffenbach (Nüschenrüti),

6. Dantersbach,

7. Reichenbach-Hub,

8. Schwärzenbach-Binsmatt,

9. Ohlsbach,

10. Beiern (später Strohbach),

11. Fußbach,

12. Berghaupten (später wegfallend),

13. Rebhof Bermersbach,

14. Windeck,

15. Erzbach (Hirzbach);

II. 16. Zell a. H.,

17. Neuhausen (?),

18. Nordrach,

19. Harmersbach,

20. Gröbern,

21. Unter-Entersbach,

22. Ober-Entersbach,

23. Isensprant,

24. Biberach,

25. Bruch,

26. Stöcken,

27. Steinach,

28. Reichenbach bei Geroldseck.

Die Dinghöfe „vor Lütkirch", Geißhaut-Heidinger, Bermersbach, Nordrach und
doch sicher auch Ohlsbach waren klosterrechtlich alt-gefreite Höfe. Die restlichen
waren wenig bedeutend, scheinen aber im Zuge der Gesamtverfassungen die gleichen
Privilegien genossen zu haben. Nur die Kurie Reichenbach bei Geroldseck
gehörte zur Territorialherrschaft Geroldseck, die wie üblich auf ihre Rechte nicht
verzichtete.

Jede Kurie war ein völlig selbständiger Verwaltungs- und Gerichtsbezirk. Sie
hieß gemeiniglich „Abtshof" oder „Abtsgut" 141). Indes bildete sich allmählich eine
gewisse Zuordnung zu besonders günstig gelegenen Höfen aus. Die Einkünfte, die
die Kurien zu erheben und zu verwalten hatten, der Ertrag der eigenen Hof Wirtschaft
, mußten auch verwertet werden. Sie bestanden zum überwiegenden Teil aus
Naturalien. Aus diesen Beständen erhielten die Verwalter (in der Gengenbacher
Klosterherrschaft meist Meier genannt), die ja weltliche Klosterbeamte waren, ihre
Besoldung. Sie mußten ferner daraus ihre Arbeitskräfte bezahlen und die erforderlichen
Abgaben. Der Rest sollte nun glücklich verwertet werden. Es blieb wohl
zuweilen wenig Überschuß übrig. Deswegen wurde im Einzugsbereich des Harmersbach
der Freihof in Zell a.H. dazu bestimmt, die Überschüsse der umliegenden Dinghöfe
von Nordrach bzw. Harmersbach bis Reichenbach bei Geroldseck aufzunehmen
und günstig zu verkaufen. Dazu war eine städtische Siedlung am besten
geeignet. Dort war ein größerer örtlicher Zuschußbedarf, dort waren die Märkte,
dort gingen die Handelsstraßen durch. Man nannte einen solchen Hauptwirtschaftshof
, der natürlich im Laufe der Zeit eine Art Aufsicht über die Zubringerbetriebe
bekam, früher Pflege, nach dem Dreißigjährigen Krieg Schaffnei. Der leitende
weltliche Klosterbeamte war dementsprechend der Pfleger (Prokurator). Eine solche
Pflege war auch in Gengenbach. Die Pflegen oder Schaffneihöfe haben später, als
die sich mehr und mehr ausdehnende Geldwirtschaft die Naturalwirtschaft in der
Klosterherrschaft zurückdrängte, anscheinend den größten Teil ihrer Güter einzeln
verliehen oder verpachtet142). So wurden die Schaffneien im 18. Jahrhundert

1«) H 229, 1713, 586; Staedele 1954, 128; 1955, 84 und sonst.
142) Ebenda und sonst.

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