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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 147
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In der Zwischenzeit hatte der Hahnhof erneut den Besitzer gewechselt, denn am
10. November 1747 erwarb ihn das Kloster „zum Heiligen Grab" um 4000 Rheinische
Gulden vom Markgrafen August Georg. Ob der Markgraf ihn direkt vom
Handelsmann Baß gekauft, ist noch unbekannt.

Die Klosterfrauen waren es, die die Kapelle „sambt daran stehender baufälliger
alter Behausung und Klein gärthel" für 50 Gulden dem Jacob Heigele überließen.
Erst jetzt beginnt das Eigenleben der Kapelle, das allerdings kaum noch 60 Jahre
dauern sollte.

Von dem Waldbruder und Eremiten Jacob Heigele ist, wie von der Geschichte
der Kapelle, nur ein unvollständiges Bild zu geben. Er scheint mit viel Unternehmungsgeist
an die Verbesserung der Kapelle gegangen zu sein und baute sie, drei
Jahre nach dem Ankauf, „von Grundt auf ney".

Anstelle des alten Holzbaues errichtete er sie in Stein, doch mit denselben
Maßen. In einem feierlichen Dokument mit mehreren Siegeln vom 29. Mai 1757

empfahl Heigele seine Kapelle dem Amtmann des Klosters Lichtental, Johann
Alban Glyckher, zur ewigen Erhaltung und sicherte der „Gemeinde Beyren (Beuern
) zu ewigen Tagen den ohnverweigerlichen Ein- und Außgang in die neuerbaute
Capellen". Seine Unterschrift läßt einen schreibkundigen Mann erkennen, auch
besaß er ein eigenes Siegel. Außer ihm unterzeichnete der Amtmann, der Stabhalter
und alle Rats- und Gerichtsbürger des Stabes Beuern.

Wo Heigele das Geld für den Neubau der Kapelle und des Eremitenhauses hergenommen
hatte, ist schwer zu sagen. Selbst war er arm wie eine Kirchenmaus. Einmal
wurde er wegen Bettelei vermahnt. Ein Bittgesuch an den Markgrafen wurde
abgelehnt. Viel später, schon im beginnenden 19. Jahrhundert, weiß ein Chronist
den Grund: der Eremit im Beuerner Tal habe — geraucht!

Einmal wurde erwähnt, daß er sich mit dem erlernten Schuhmacherhandwerk
mühsam durchbringe, doch sei er oft krank.

Die neue Kapelle

Zeichnung aus den Flößer-Akten

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