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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
41. Heft.1961
Seite: 229
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1961/0231
Die Frühgeschichte des Klosters Schuttern

Von Klaus Schaffner

Treffend wird von A. Brackmann im ersten Satz seines Artikels über das Kloster
Schuttern die Situation charakterisiert, vor der wir stehen, wenn wir nach der
Gründungsgeschichte dieses einmal großen, ortenauischen Klosters fragen: „Origines
monasterii in pago Mortenaugiensi secus flurnen Schutteram siti obscurae sunt" 1).
Das wie Schwarzach in der Rheinebene liegende Kloster ist auch erst in der „No-
titia de servitio monasteriorum" von 817 sicher bezeugt, wo es uns als „monaste-
rium Offunwilarii" entgegentritt 2). Die zweite Notiz, ebenfalls aus dem 9. Jahrhundert
, bringt die vita S. Pirmini, diesmal schon unter dem Namen „monasterium
Scutura" 3). Abgesehen von einem Konventsverzeichnis im Reichenauer Verbrüderungsbuch
4) sind die beiden Erwähnungen die einzigen für die Frühzeit Schut-
terns. Die organisatorische Arbeit Pirmins gibt uns einen zeitlichen Anhaltspunkt,
einen terminus ante quem. Die Gründung muß vor 753, dem Todesjahr des
hl. Pirmin, erfolgt sein. Wann sie genau erfolgte, läßt sich nicht sagen. Der bei den
Klöstern Gengenbach und Schwarzach gegebene Hinweis auf Graf Ruthard, dessen
Beteiligung bei der Gründung einen wesentlichen Anhaltspunkt für die Datierung
der Gründung dieser beiden Klöster gibt, fehlt hier. Auch die späteren Quellen
für Schuttern wissen nichts von Ruthard 5). Wir können sagen, daß Ruthard mit
Kloster Schuttern nichts zu tun hat. Gleichwohl zeigt das Kapitular von 817, daß
das Kloster Reichsbesitz von Anbeginn, d. h. seit seiner Einrichtung durch Pirmin,
war. Da es in Ludwigs des Frommen Verordnung unter den 14 Reichsabteien
rangiert, die „dona et militia" zu leisten haben, dürfen wir das Kloster unter die
begütertsten und bedeutendsten Reichsabteien der Karolingerzeit einreihen. Die
Wurzeln dieses hohen Ranges liegen einerseits in Pirmins Tätigkeit, andererseits
in der Ausstattung des Klosters durch einen Mann, der wie Graf Ruthard im Auftrag
des Königs handelte, oder durch den König selbst. Für beides, für das Vorhandensein
eines Stifters sowie für königliche Ausstattung des Klosters, gibt es
undeutliche Hinweise, die man zwar nicht als echte Spuren bezeichnen, aber auch
nicht übergehen kann.

1) A. Brackmann, Germ. Pont. 1911 Bd. 3 S. 80.

2) MG Capit. I 350 nr. 171.

3) MG SS 15, 26; die älteste Lebensbeschreibung des Heiligen wurde im 9. Jahrhundert angefertigt, s.
F. Mone, Quellenkunde zur bad. Landesgeschichte Bd. 1, 29.

*) MG libr. confr. 213.

5) Vgl. die „Chronik von Schuttern", bei F. Mone III 41—132.

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