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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 168
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Man sieht leicht: die Existenzmöglichkeiten waren nicht zahlreich; es war die
Verwertung des Holzreichtums unserer Schwarzwaldheimat, die damals wie
heute dem überwiegenden Teil der Bevölkerung zum Broterwerb verhilft. Dieser
Beitrag zeigt, um wieviel bitterer sich der brave, sympathische Menschenschlag am
Kniebisfuß in diesen frühen Jahrhunderten das tägliche Brot verdienen mußte
als heute. Harte, schwere und gefahrvolle Arbeit sicherte ihre Existenz; ihre Tüchtigkeit
und ihr Fleiß ließ sie ein kärgliches Leben meistern und ein stets zufriedenes
Gemüt sich erhalten. Die lobenswerten Tugenden der alten Talbewohner leben in
der heutigen Generation fort, nur sind die Lebensbedingungen um vieles erträglicher
geworden, der Kampf um den Lebensunterhalt ist sicherem Verdienst und
einem gewissen Wohlstand gewichen.

Quellen: Urkunden und Akten im fürstlich fürstenbergischen Archiv in Donaueschingen. Fürsten-
bergisches Urkundenbuch. Mitteilungen aus fürstlich furstenbergischen Archiven. Mone, Quellensammlung
zur Badischen Landesgeschichte III: Die Tagebücher des Abtes Georg Gaisser.

Die Weilermühle in Durbach

Von Otto K ä h n i

Im Jahre 1961 waren es 300 Jahre, seitdem die Weilermühle Eigentum der freiherrlichen
Familie von Neveu ist. Sie liegt am westlichen Rand der Durbacher
Gemarkung. Die Kreisstraße Durbach—Ebersweier—Windschläg macht um das
Anwesen einen großen Bogen. Weder die fremden Autofahrer, die in raschem
Tempo die Kurve nehmen oder in der Gaststätte den spritzigen „Durbacher"
kosten, noch die Einheimischen ahnten bisher etwas von der 600jährigen, wechselvollen
Geschichte der Mühle, die sich bis in das 19. Jahrhundert hinein im Gegensatz
zu der des bekannten Weinortes vollzog.

Das Dorf Durbach war unter dem Schutz der Burg Staufenberg entstanden.
Diese, ursprünglich im Besitz mehrerer Ministerialengeschlechter der Herzöge von
Zähringen, war nach deren Aussterben über die Grafen von Freiburg und Eberstein
1366 an die Markgrafen von Baden gekommen. Das Tal, eine
badische Enklave, bildete ein kleines Herrschaftsgebiet, eine sogenannte „Talschaft
", die seit 1604 den Namen „Herrschaft Staufenberg" trug. Der westliche Teil
der Talschaft hieß „Unterweiler" oder einfach „Weiler". Unmittelbar an der
Mühle vorbei zog die Grenze zwischen der Reichslandvogtei Ortenau, zu der
Ebersweier gehörte, und der Herrschaft Staufenberg. Ein Grenzstein mit dem
Wappen der Landvogtei ist in die Westwand eingemauert.

Der erste bekannte Besitzer der Mühle war laut einer Urkunde aus dem Jahr
1328 der Edelknecht Jörg von Wiedergrün, der im gleichen Talgrund westlich
des Staufenbergs zwischen Nesselried und Ebersweier seinen Sitz hatte, und zwar
als Lehensmann des Grafen Konrad von Freiburg. Am „Tag des hl. Kreuzes" gab

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