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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
42. Jahresband.1962
Seite: 244
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1413 kaufen die Wiedergrün von Andreas Zincke von Herztal Gülten für 3 lb. dn. 274),
1414 für 20 lb. dn. von Rudolf Rohart von Neuenstein275) und 1417 von Hans von
Tettlingen weitere Gülten276).

Neben den bereits angeführten Veränderungen werden durch Stiftungen und
Heimfall von Lehengütern weitere Besitzverschiebungen bewirkt.

1327 wird eine Gült von 20 Viertel Roggen zur Ausstattung von Töchtern der Wiedergrün
, die in der Klause Oberdorf Nonnen sind, verwandt 277); 1334 gelangt eine kleinere
Gült an Kloster Allerheiligen 278) und vor 1344 fällt eine weitere kleinere Gült an das
Kloster 278); 13 7 8 28°) erhalten wiederum Töchter, die Nonnen in Oberdorf sind, eine
umfangreiche Gült.

Ein heimgefallener Zins von 1 lb. 4 ß dn. wird 1390 den Hummel vom Markgrafen zu
Lehen gegeben281).

Außer den Veränderungen, bei denen Güter aus der Hand gegeben werden, lassen
sich noch einige Besitzverschiebungen innerhalb der Gesamtfamilie nachweisen.

1333 übergibt Friedrich Wiedergrün seinem Bruder Andreas eine größere Anzahl Lehengüter282
); 1346 verpfändet Hans Wiedergrün seinem Vetter Cunrad Lehengüter zum
Preis von 26 lb. dn.283); 1394 verkauft Katharina, die Witwe des Jörg Wiedergrün, ihrem
Schwager Cunrad eine Gült um 3 lb. dn. 284).

Die beiden letztgenannten Angaben zeigen, daß die finanzielle Situation innerhalb
der Familie voneinander abweichende Entwicklungen durchgemacht hat. Da
genealogische Untersuchungen fehlen, war es nicht möglich, die Entwicklungen in
den Zweigfamilien einander gegenüberzustellen. Es scheint sicher, daß die Käufer
einem zwischen 1330/40 abgespaltenen Zweig, die Verkäufer einem anderen Zweig,
zu dem auch die Verkäufer der Periode 1340/50 zählen, angehören.

Heiraten sind nicht nachzuweisen. Man findet die Wiedergrün des öfteren in
hohen Positionen in den umliegenden Klöstern sowie im Solddienst der Stadt Straßburg
.

1305 bis 1334 ist Konrad Wiedergrün Abt von Kloster Murbach 285); 1356 ist Dilge
Wiedergrün Priorin der Klause Oberdorf286); 1360 ist Peter Wiedergrün Straßburgischer
Söldner für ein monatliches Entgelt von 12 lb. dn.287); 1390 bis 1414 ist Friedrich Wiedergrün
Abt des Klosters Schuttern288).

Die Wiedergrün werden schon ab 1350 als Edelknechte bezeichnet; der letzte, der
die Ritterwürde hat erwerben können, war Jacob (1307—1343).

15. Windeck

Die Nachrichten über die Windeck beginnen mit dem Ende des 12. Jahrhunderts.
Als Stammsitz gilt der Althof in Bühl, bis später Burg Windeck angelegt wurde.
Der Urkundenbestand ist dadurch wesentlich verkleinert worden, daß die Burg
mitsamt dem Archiv um 1370 durch einen Brand restlos vernichtet wurde 289).

Von den Besitzungen ließ sich fast ausschließlich nur das Lehengut erfassen. Die
Windeck waren Lehensträger des Reiches, der Markgrafen von Baden, der Bischöfe
von Straßburg, der Herren von Eberstein, der Herren von Geroldseck, der Herren
von Lichtenberg und des Klosters Schwarzach.

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