Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
43. Jahresband.1963
Seite: 60
(PDF, 61 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0072
Die Landolinuskirche in Ettenheimmünster. Im Vordergrund Schulhaus und Pfarrhaus (in der Klosterzeit
die Wohnung des Arztes). Die Anhöhe rechts im Hintergrund ist die Gysenburg (siehe Ortenau 1934, S. 570),
wo Gysiko lebte, dessen heidnischer Jäger den hl. Landolin enthauptete. Die Anhöhe links davon ist die
Stätte einer frühgeschichtlichen Fliehburg, heute Dundersplatz genannt (siehe Ortenau 1934, S. 576).

Aufn.: E. Ohnemus

Schätzen beschäftigte, die man in Trümmern alter Bauwerke vermutete. Von
dem Heidenkeller, einem Bergvorsprung zwischen Münchweier
und Ettenheimmünster, der noch aus der vorchristlichen Zeit ein altes
Gemäuer besitzt, wird gesagt: Man meinte, im Heidenkeller würde ein großer
Schatz ruhen, den man nur in der Christnacht heben könne. Zwei Münchweierer
machten sich nun an einem Christabend auf den Weg nach dem Heidenkeller. Zwischen
11 und 12 Uhr hielten sie sich in der Nähe des Kellers auf. Als sie aber
sahen, daß der Teufel dort wäre und den Schatz behüten würde, machten sie
schleunigst kehrt und gingen davon. Seitdem haben sie nie mehr Lust empfunden,
den Schatz zu heben.

Eine bedeutende Rolle im Volksglauben spielt der Teufel, dem nach Meinung
des Volkes viel Macht gegeben ist. Als Obersten der Hölle sucht er in Not geratene
Menschen zu fangen, indem er ihnen Reichtum verspricht und den Bund
mit ihnen durch eine Blutunterschrifl bestätigen läßt. Eine Felsengruppe im Etten-
heimmünsterner Neuwald bezeichnet der Volksmund noch heute als „Teufelskanzel
" und erzählt von ihr folgende Sage: Der Teufel durchzog einmal das
stille Tal, sich Leute für seine geheimen Künste suchend. Er wählte sich die hohen
Felsen aus, um von hier aus dem versammelten Volke zu predigen. Während seiner

60


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1963/0072