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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 27
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Tafel 5 : Höhe der auf die Käufergruppen entfallenden Geldsummen in lb. dn. n)

Käurergruppe

lzöU—13zU

1321—1360

1361—1400

Ritteradel insgesamt .



233

92

(davon Ortenauer Familien)



(117)

. < (92)

Patriziat.......

292

388



Bürger, Bauern.....

79

144





1523

910

362



5620

57

530

Insgesamt......

7514

1732

984

Zusammenfassend kann gesagt werden: Läßt man die Werte außer Betracht, die
an ritterliche Käufer oder an Fürsten gefallen sind — in diesem Fall auf dem Umweg
über eine Wiederbelehnung zurückgelangen — und damit letzten Endes in der Hand
des Ritteradels bleiben, so sind es 34 % der verkauften Werte, die
effektiv verlorengehen. Berücksichtigt man weiter, daß ein erheblicher
Teil der an die Fürsten gefallenen Werte Wehranlagen mit wirtschaftlich geringem
Nutzwert waren, so zeigt dies zum einen, daß der Ritteradel in der Ortenau vorläufig
einmal aus dem Ausdehnungsbedürfnis der entstehenden Territorien Kapital
zu schlagen verstand, zum andern aber auch — und das ist von größerer Wichtigkeit
—, daß der Wert der wirtschaftlich nutzbaren Güter, die effektiv verlorengingen
, noch über den eben genannten 34 % lag.

Ein erstaunliches Ergebnis erbrachte eine Untersuchung, die in Weiterführung
eines Gedankens von Henri Dubled angestellt wurde, um eventuelle ursächliche
Zusammenhänge zwischen der oben nachgewiesenen Verkaufsbewegung und der
raschen Ausbreitung der Standesbezeichnung Edelknecht auf Kosten der Standesbezeichnung
Ritter aufzuspüren. Während Dubled lediglich die Tatsache nachweist,
daß die Anzahl der als Edelknechte bezeichneten rittermäßig lebenden Angehörigen
niederadliger Familien in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts sprunghaft ansteigt
, die dieser Tatsache zugrunde liegende Ursache, eine wirtschaftliche Verschlechterung
, nur vermutet12), ist hier dem rein zahlenmäßigen Verhältnis Ritter —
Edelknecht, das für die 16 Familien aus sämtlichen vorhandenen Quellenunterlagen
errechnet ist, die Beteiligungsquote von Rittern und Edelknechten an den Verkäufen
und Verpfändungen gegenübergestellt.

Tafel 6 : Ausbreitung der Standesbezeichnung Edelknecht



1280—1320

1321—1360

1361—1400

Ritter........

40 (80 %)

14 (30 %)

16 (23 %)

Edelknechte......

10 (20 %)

33 (70 %)

54 (77 %)



50 (100 %)

47 (100 %)

70 (100 %)

27


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