Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 142
(PDF, 61 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0154
Alte Pfarrkirche St. Johannis des Täufers zu Rheinbisohofsheim; niedergelegt vor dem Neubau 1873. Der
Querbau dürfte eine Zutat des 18. Jahrhunderts sein, daher die zweierlei Fenster. Auf dem Kirchenspeicher
verwahrte der Kirchenschaffner den Fruchtvorrat. Der Kirchhof war mit einem Mäuerlein bewehrt, dessen
Eingang ein „Schwibbogen" aus Sandstein zierte. Wieder aufgerichtet 1679.

dieser Gelegenheit auf Kosten der Gemeinden zu zehren. Freisten berichtet von
Schabracken (Satteldecken) und roten Trommenschlägerröcken für „das herrschaftliche
Gardekorps"; Lichtenau wurde an die Zahlung seines Anteils zur Anschaffung
der großen Reiterhüte und der Pferdefourage erinnert. Wie die Kirchenbücher
zu Bischofsheim, Freisten: und Linx in ihren Einträgen ausweisen, gab sich die
heimatlos gewordene Soldateska des großen Krieges mit dem umherstreichenden
Weibervolke vom Trosse hier ein Stelldichein. Zur Verbesserung des Einkommens
betrieb manch einer das angelernte Handwerk oder versuchte, sich sonst nützlich
zu machen. Die Manneszucht scheint streng gewesen zu sein; ein ernstliches Vergehen
ist nicht bekannt geworden. Eine billige Vermehrung erfuhr das Gardekorps
bei festlichen Gelegenheiten durch die aus den Untertanen gewählten „Ausschutz-
Reüter" (berittene Mitglieder des bewehrten Ausschusses beider Ämter). In den
Reihen dieser aufgeputzten Schar, zum Geleite des Landesherrn befohlen, verunglückte
am 18. August 1657 auf dem Wege nach Buchsweiler der Lichtenauer
Schultheiß Mathis Schulmeister tödlich: Er stürzte vor Pfaffenhofen mit seinem
scheuenden Roß von der Brücke, fiel sich die Schulter aus und starb zu Buchsweiler,
wo er auch bestattet wurde (Kirchenbuch). Um 1660 nahm der Graf eine Umstellung
des herrschaftlichen Gardekorps vor und ersetzte die Reiter durch eine im

142


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0154