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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 170
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1964/0182
wieder betreiben lassen" als Lehen der Abtei44). Im 18. Jahrhundert wurden im
ganzen Herrschaftsbereich des Klosters Schürfungen vorgenommen auf Silber und
Eisen, z. B. in der Nikolaigrube bei Zell a. H. (dort wurde der Abbau 1818 wieder
aufgenommen), der Grube Amalia bei Nordrach, der Grube Barbara in Oberentersbach
(1818 erneut abgebaut), der St.-Jakobs-Grube im Moosbach bei Nordrach45).

Am meisten Quellenmaterial hat sich erhalten über das Eisenbergwerk und die
Fundgruben zu Schottenhöfen seit 1721. Das Kloster wählte als Rechtsform die
Verpachtung auf 18 Jahre48). Gleich der erste Pächter hielt aber keine 18 Jahre
aus. Das Werk ging rasch von einer Hand in die andere, zuletzt 1729 an einen
wirklichen Fachmann, den kurpfälzischen Hüttenmeister Martin Schmid von
Rheinböllen. Da weitere Nachrichten fehlen, wissen wir nicht, wie lange er aushielt
. Das Gewerk ist also wohl wieder aufgelassen worden wie alle übrigen
Bergwerke. Die verhältnismäßig dünnen Erzadern waren immer wieder durch
taubes Gestein unterbrochen, was die Arbeit auf die Dauer unrentabel gestaltete.
1803 wurde keines mehr betrieben, was natürlich auch mit den damaligen Kriegswirren
zusammenhängen kann.

Auf Steinadler Gebiet und bei den Strickerhöfen gab es früher genug ernsthafte
Bergwerksversuche. Es hieß in den Akten dabei immer: zum Haslacher Revier
gehörig, d. h. die Gruben wurden von der Herrschaft Fürstenberg betrieben, die
sich auf ein Privileg König Heinrichs (VII.) von 1234 berufen konnte, dessen
Grenze im Kinzigtal freilich strittig sein konnte47).

Die Steinbrüche hat die Abtei anscheinend selbst betrieben, meist wohl nur für
den eigenen Bedarf. 1802 gab es in der Klosterherrschaft nur noch Steinbrüche
auf Sandsteine in Josef Hermanns Wald auf Schottenhöfen. Die Steinfuhren waren
von den abteilichen Untertanen auf den Schottenhöfen und auf Mühlstein nach
Anforderung der Abtei als einzige Fronleistung getätigt worden. Wegen der
Abgelegenheit jener Gegend wurden sie von andern Fronden freigestellt48).

In Zeiten besonderer Bedrängnis oder besonderer Umstände verkaufte die
Abtei, was sie von den Außenwerten gerade hergeben konnte, worauf verschiedentlich
schon aufmerksam gemacht wurde.

Gleichwohl reichte dies alles zu Zeiten nicht, wenn bares Geld erforderlich war.
Da halfen die Conventualen des Klosters mit, Geld zu beschaffen. Entweder
waren sie selbst die Geldgeber oder sie liehen dem Stift Geld auf ihr künftiges
Erbe oder vermittelten ein Darlehen. Die älteste vorhandene Mitteilung solcher
Art stammt von 1407. Damals betrugen die Darlehen, die von den Conventualen
dargereicht worden waren, zusammen 220 Pfund Pfennige49).

Einzelangaben erfahren wir nur beim Conventualen Obreht Hegellin, der aus

44) U. vom 14. August 1528, GK 30/102 Haigerach; E. Schneider, Schwarzwälder Bergbau-Namengebung,
ZGO NF 60, 1951, 467.

45) Schneider a. a. O., 450 f.

40) UU. vom 21. Juli 1721, 7. Febr. 1723, 27. Aug. 1721, 6. Febr. 1723, 19. April 1725, 8. Okt. 1729,
GK 30/163 Schottenhöfe.

47) U. vom 14. Juli 1234, FU I Nr. 379.

48) Scheffels Bericht vom 1. Okt. 1802, GK Staatserw. a. a. O. fasc. 3, Wichtige Komm. Akte, Frage 43.
4!>) GK Kop 627 fol. 52 a.

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