Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 179
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Abb. 1

stück in Gestalt einer viele Zentner schweren Sandsteinplatte mit einem ausgehauenen
Bogenprofil und einem einfachen oberen Abschlußgesims (Abb. 1, 2 und 3).
Ein abgebrochenes oberes Eckstück konnte ebenfalls geborgen werden. Mit großer
Wahrscheinlichkeit darf angenommen werden, daß es sich bei dem aufgefundenen
Stein um den Fenstersturz eines Außenfensters handelt. Das obere Abschlußgesims,
das sich in gleicher Form auch an andern aus der Tiefe herausgeholter Mauersteinen
vorfindet, zeigt Verwitterungsspuren, während solche auf der Innenseite
mit dem Bogenprofil völlig fehlen. Eine Merkwürdigkeit ist die zapfenartige Ausbildung
an der linken unteren Ecke — ein gleicher Zapfen darf wohl an der
rechten unteren Ecke angenommen werden —, eine Konstruktionsweise in Stein
übersetzt, wie sie sonst nur beim Holzbau üblich ist und dort insbesondere beim
Einlassen von hölzernen Türstürzen in durchlaufende starke Holzpfosten vorkommt
. Es war ein hartes Stück Arbeit, den schweren Stein aus der Tiefe heraufzuholen
. Mit viel Umsicht und unter Zuhilfenahme von Flaschenzügen, wie sie
von den Forstleuten benützt werden, haben die beiden Herren es ohne Unfall
geschafft.

Aus geborgenen Bruchstücken konnte ein zweiter, aber viel kleinerer Fenstersturz
zusammengefügt werden (Abb. 4). Er hat nur einen Fenster- oder Luftschlitz
(oder Schießscharte?) von ca. 30 cm Breite überdeckt, während bei dem großen
Fenstersturz mit einer Lichtweite des Fensters von ca. 65 cm gerechnet werden kann.

In etwa der gleichen Tiefe, in der der große Fenstersturz lag, wurde das Skelett
eines Tieres gefunden, das zur Identifizierung an das Naturkundemuseum in
Freiburg gegeben wurde. Von dort wurden die Knochen von Frau Prof. Dr. E.
Schmid mit nach Basel genommen, wo Frau Schmid jetzt beim Laboratorium für
Urgeschichte der Universität Basel tätig ist. Das inzwischen von dort erstattete
Gutachten stellte fest, daß es sich bei dem Skelett um einen großen, windhundähnlichen
Haushund handelt, daß das Tier ausgewachsen, aber nicht alt war und

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