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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 197
(PDF, 61 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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verheiratete Hans Marquard, Sohn des Friedrich, gewesen sein. Er war zur Zeit,
als die Familie von Schauenburg ihre erste Stiftung für die Kirche machte (1483,
Leimenspringwald), noch nicht volljährig, durfte also weder Rüstung tragen noch
Wappen führen. Da damals der Chor der Kirche noch nicht gebaut war (erst um
1488), mußte die Scheibe im Schiff — und hier an vorderster Stelle — angebracht
werden, wo sie durch Jahrhunderte blieb und auch beschrieben wurde. Nach
den ältesten Beschreibungen rangiert das Fenster zwischen Friedrichs Tochter
Veronika und seiner Stieftochter Barbara von Staufenberg. Dazu: obwohl dieser
Marquard als Statthalter von Luxemburg in Schloß Breisch begraben liegt, befinden
sich die Grabsteine seines Sohnes und zweier Enkelkinder in Lautenbach.
Der Platz der Scheibe bedingte Blickrichtung des Dargestellten nach rechts, der
Andachtsscheibe bzw. dem Altar zu.

Nun stimmen an dem von Wentzel veröffentlichten Fragment sowohl Blickrichtung
als auch besonders auffallendes Lockenhaar und sogar die Jugendlichkeit
des Dargestellten mit den Lautenbacher Beschreibungen überein. Weiter erwähnt
Wentzel die braunrote Färbung der Kopfzeichnung, die ihm nicht zu den Tübinger
Hemmelscheiben zu passen scheint. Solche braunroten Färbungen finden sich aber
auch auf den Lautenbacher Scheiben der 1482 datierten Neuensteinserie. Sie stehen

Johannes der Täufer, Kopfpartie eines
Andachtsbildes im Glasfenster der Eltern
des Hans Marquard von Schauenburg;
Ende des 15. Jahrhunderts; nach einer
Aufnahme von Pauli, Heidelberg 1878.

neben den mit Schwarzlot in einem grauen Weiß gezeichneten Gesichtern einiger
anderer Stifterbildnisse. Ob diese braunrote Farbe vom Lautenbacher Meister oder
sehr frühen Renovatoren stammt (erste Renovierung schon um 1600 durch
Schweizer Wappenscheibenmaler), vermag ich nicht zu entscheiden. Aber Wentzel
erwähnt weiter, daß das Gesicht des Fragments „eher weniger zart im Zeichnerischen
und eher plump modelliert" sei. Dazu vergleiche man die beigegebenen

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