Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
44. Jahresband.1964
Seite: 254
(PDF, 61 MB)
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Altersrahmen

Tanne (%)

Fichte (%)

über 120
101 — 120
81 — 100
61 — 80
41 — 60
21 — 40
1 — 20

86
80
72
34
12
13
11

14
20
28
66
88
87
89

Durch die seit 1950 bewußte und zielstrebige Förderung der Weißtanne ist ihr
Anteil in der Altersklasse 1 bis 20 wieder angestiegen. Der Tannen-Buchen-
Fichtenwald m i t einer starken Beteiligung von Edellaubhölzern
(Ahorn, Linde, Esche, Ulme) in den feuchten Mulden ist das Betriebsziel in dieser
Lage zwischen 500 bis 800 m Höhe. Dort werden auch Douglasien, zur Erhöhung
der Massen- und Wertleistung der Bestände, mit angebaut.

Allerdings lassen sich nicht alle Flächen gattern. Trotz eines Rotwildbestandes
von 2 bis 2,5 Stück/100 ha wird die Weißtanne hier im Stadtwald noch immer
auf vielen Kulturflächen verbissen. Wollte man einen der Natur angepaßten Rotwildbestand
erreichen, so wie dies noch einige europäische Urwälder aufweisen, dann
dürften es nur 2 bis 4 Stück pro 1000 ha sein. Hier im Nordschwarzwald ist
das Ziel, einen Bestand von 2 bis 2,5 Stück/100 ha zu halten. Daher werden auch
heute noch jene Flächen im Rotwildgebiet, die außerhalb des Gatters liegen, vorwiegend
mit Fichte bepflanzt. Douglasien und einzeln vorhandene Weißtannen
werden durch Einzelschutz (Drahtkörbe, Schutzanstrich) vor Wildverbiß geschützt.

Ab etwa 800 bis 850 m beginnt der dritte Höhenabschnitt, der durch das Pice-
e t u m , den Fichtenwald, bestimmt wird. In dieser Region ist die Fichte
zusammen mit der autochthonen Höhenkiefer schon immer heimisch gewesen —
im Gegensatz zu jenen Gebieten, die sie, wie zuvor geschildert, in den letzten
60 bis 70 Jahren erobert hat.

Dieses Piceetum leitet schließlich über zur Grindenvegetation, zu
der Bergkieferngesellschaft. Diese Höhen, der Immenstein, die Badener Höhe, der
Mittel- und Vorfeldkopf, waren früher nur mäßig bestockt. In den Beschreibungen
des 18. Jahrhunderts lesen wir oft von „Heyde", die da oben die Kämme überzog
. Zum Teil wurden diese Plateaulagen von den Lichtentaler Bauern als Weide
für ihre Ochsen benutzt. Ein Platz unmittelbar bei der Badener Höhe, „der
Ochsenstall", erinnert noch heute daran.

Ab 1840 wurde nach langwierigen und äußerst kostspieligen Maßnahmen dieses
Grindengebiet aufgeforstet, nachdem ein umfassendes Entwässerungssystem angelegt
worden war. Fichte und Forle wurden angepflanzt; auf der Badener Höhe
außerdem noch die „Cyrpelkiefer".

Von der Lichtentaler Allee, die etwa 170 m über dem Meeresspiegel liegt, sind
wir nunmehr auf eine Höhe von 1001 m gelangt. Weit geht der Blick über die
Gemarkung Baden-Baden hinweg. Kränze von Bergen umgeben das Oostal.
Baden-Baden ist eine der waldreichsten Gemeinden der Bundesrepublik. Von der

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