http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1965/0223
Das Hornberger Stadtbild um 1960, Blick nach Osten ins weitgehend überbaute Reichenbachtal, an dessen
Ausgang die Eisenbahnbrücke steht, die Berghänge hinter dem Bahnhof rechts an der St.-Georgen-Straße
wurden eines der jüngsten Stadtteile. Klischee: Kurverwaltung Hornberg
einrichtungen erforderlich wurden wie Wagenremisen, Dienerunterkünfte und
dergleichen. Wälde begrub seine weiterzielenden Pläne, gab schon vor dem
ersten Weltkrieg den Betrieb auf und verlegte sozusagen sein Hotel als Schloßhotel
nach der Residenz Karlsruhe.
Der Schloßberg kam nun wieder an den badischen Staat, der
dort während des ersten Weltkrieges eine Heilstätte mit elektrischer Behandlung
für verwundete und erkrankte, insbesondere nervenkranke Soldaten
einrichtete.
Nach jenem verderblichen Kriege zog von neuem der Hotelbetrieb in Form
eines Erholungsheimes dort ein, nunmehr glücklicherweise erheblich bescheidener
als vor dem Krieg, so daß von da an auch einfache Leute zur Erholung
hierher reisen konnten. Der Schloßberg gehörte damals dem Reichsbund der
deutschen Beamten in Berlin. Die nationalsozialistische Zeit brachte 1936 auch
hier eine unerfreuliche Änderung. Das Hotel wurde nationalsozialistische
Gauschule für Beamte, dessen Betrieb während der Zeit des
zweiten Weltkrieges 1939—1945 freilich ruhen mußte. Im Barockschlößchen
wohnten damals die Lehrer der Gauschule.
Dem unerwarteten Bombenteppich am 9. Februar 1945 fiel ein erheblicher
Teil der Hornberger Innenstadt zum Opfer. Dabei wurden auch die Gebäude
auf dem Schloßberg getroffen und mußten geräumt werden.
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