Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 26
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0028
hatten die Offiziere eine weiße Spitze, während die Tamboure sich durch weiße
und die Musiker durch rote Büsche mit weißer Spitze auszeichneten. Sämtliche
Mannschaften und Offiziere trugen weiße Fangschnüre, die vom Tschako von der
linken Seite auf die rechte Schulter herunterhingen und in einer breiten Quaste
endigten. An der Vorderseite des Tschakos lief von links nach rechts eine breite
Tresse, an den Enden gleichfalls mit Quasten versehen. Derart ausgerüstet, sahen
die Leute sehr stattlich aus und bildeten den Glanzpunkt des festlichen Aufzuges.

Großherzog Friedrich I. von Baden hat wie kein zweiter Land und Leute
seiner badischen Heimat verstanden. Wenn auch am Hofe deutsch und französisch
gesprochen wurde, so scheute sich andererseits der Großherzog auch nicht,
wenn es die Umstände erforderten, alemannisch zu reden. So hat er einmal, 1885,
in einer feierlichen Ansprache den Hebeischen Vers zitiert:

„Un wenn de am'e Chrüzweg stohsch
Un nümme weisch, wo's anne goht,
Halt still un froog di G'wisse z'erst,
S'cha dütsch, gottloob, un folg' sim Root!"

Als Knabe zeigten ihm die Eltern, wie man sich die Schönheiten des Schwarzwaldes
erwandert. Dazu mußte man früh aufstehen. Und tatsächlich erhob sich
der Großherzog fast ohne Ausnahme werktags wie sonntags um fünf Uhr von
seinem Lager, und dies ein ganzes Leben lang. Das Schlafen bis in den Tag hinein
war ihm auch bei andern ein Greuel.

Naturverbunden wie er war, suchte er in seinem späteren Leben Erholung am
liebsten in seinen Gärten, in denen er viele Blumen selbst gepflegt hat. Kein
Wunder, daß an seinem Sarg, als er 1907, im 81. Lebensjahr verschied, ein bescheidener
Laubkranz seiner Mainauer Lieblingsbäume lag, den die Großherzogin
binden ließ. Und auch heute noch erzählen Quellen, Tannen, Bäder, Türme und
Heime, die seinen Namen tragen, von seiner innigen Verbundenheit mit unserm
Schwarzwald.

26


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0028