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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 66
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0068
Grabungsfunde bei Altdorf, Dinglingen und auf dem
Streitberg

von Josef Naudascher

Das Gebiet von Dinglingen und Altdorf war schon zu Zeiten der Römer ein
Wohngebiet. Wie schon früher verschiedentlich, so stieß man im Jahre 1965
wiederum bei Grabarbeiten für Neubauten auf Überreste einer längst versunkenen
Zeit. In Altdorf, im Neubaugebiet der Gemeinde, wurden dabei fünf Brandgräber
entdeckt, bei denen drei Bronzekessel, die als Beisetzungsgefäße gedient hatten,
und viele andere Beigaben gefunden wurden. In deren Nähe kamen auch
Häusergrundmauern zum Vorschein, die einer römischen Siedlung angehören
mochten. Nach Angaben des Staatlichen Amtes für Ur- und Frühgeschichte in
Freiburg dürften die Funde aus der Römerzeit, wohl anfangs des 2. Jahrhunderts
n. Chr., stammen. Da bis jetzt keine Überreste einer gemauerten römischen
Heeresstraße gefunden wurden, vermutet das Amt für Ur- und Frühgeschichte,
daß am Westrand der Vorberge eine einfache, nicht fest gebaute Römerstraße
entlangzog und die Ansiedlungen verband.

Im römischen Dinglingen traf man erstmals auf Hausfundamente, vor allem
aber auf Abfallgruben einer vermuteten, aber noch nicht ortsmäßig festgestellten
Töpferei. Die Gruben waren mit den Fehlbränden, darunter ganzen Gruppen von
Geschirrsätzen sowie mit Töpferbruch gefüllt und verraten, was so eine Töpferei
in der römischen Provinz produziert hat, eine wahre Fundgrube für die Küchenkultur
im römischen Zehntland.

Gegraben wurde auch auf dem Streitberg in der Nähe des Gasthauses zum
„Kreuz", erbaut um 1700 durch das Kloster Ettenheimmünster. Da wurde bei
Grabarbeiten unerwarteterweise ein unbekannter Gewölbegang durchstoßen. Dieser
Gang ist etwa 9 Meter lang und an den Enden zusammengestürzt. Das Amt
für Ur- und Frühgeschichte hat Untersuchungen eingeleitet. Es wird vermutet,
daß es sich dabei um ein uraltes Wasser-Reservoir handelt.

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