Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 70
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0072
jedem ein halbes Brot, d. h. 1 % Pfund. „Die Zimmerleuth Undt schreiner belegen
den boden des teichs mit doppleten flecklingen."

28. Sie setzten die Arbeit fort, obwohl die Lahrer, wie üblich, wegen des falschen
Gerüchtes, als ob die Franzosen dieses Gebiet vollständig verwüsten wollten,
in sichere Gegenden um die Wette davonflohen.

29. — Pfingsttag — Wir sangen das Te Deum mit den Laudes vom Kapitel an.
Das regnerische und kalte Wetter dauert diese ganze und die folgende Woche an.
Schultheiß und Bürgermeister aßen mit uns zu Mittag.

30. Überschwemmung, die den Wiesen schadet. Wir sangen wie auch gestern
das Te Deum. Es aßen mit uns „die Zwen Zimmermeister" zu Mittag.

31. Es geschah die Vorbereitung und Einladung der Gemeinde zu den morgigen
Arbeiten. In meinem Auftrag wurde ein Faß mit Salz von Wolfach hergebracht.
Durch den Hofmeister ließ ich es messen und der Gemeinde verteilen. Ich fand
dabei eine große Genugtuung, daß das Zuteilungsrecht, das die Bauern in Anspruch
nehmen, durch ein Dekret der Regierung verlorenging, das den Staaten
ein solches Vorrecht einräumt. — NB. Unser Vorgänger, Abt Placidus, wollte
den Bauern dieses Recht einräumen, doch sie wiesen es ab. Was einmal mißfallen
hat, kann weiterhin kein Gefallen mehr finden.

Juni

1. Die Hälfte der Gemeinde arbeitete am Kanal, teils beim Herbeibringen von
Erde von den Matten, „die eilfftawen" — einen günstigeren Ort konnte ich nicht
finden — teils machten sie Haufen, Faschinen, Pfähle und ähnliches.

2. Der andere Teil der Gemeinde erschien zum Arbeiten.

3. An diesem und dem folgenden Tag war die ganze Gemeinde hier; durch die
Schreiner wurden die Wände hergestellt.

4. Zum Auffüllen der Kammern zwischen den beiden Wänden wurde Erde
herbeigebracht. Die Schreiner mühten sich um die Vollendung dessen, was hie und
da noch übriggeblieben war.

Die Franzosen wollten, von Straßburg kommend und nachts an Gengenbach vorbeistoßend
, die Plünderer, „die schnaphanen", im Geroldsecker Tal ergreifen.
Nachdem sie nichts erreicht hatten, fünf Mann vermißt und einige verwundet
waren, drangen sie wütend in Lahr ein und durchbohrten, nachdem schon zwei
Hugsweirer bei der Geroldseck verwundet worden waren, in Lahr auch noch den
Sohn des dürren Schmiedes mit dem Schwert. Sie plünderten dort auch unterschiedslos
nach Eßwaren, wie sie es auch in „Altenheimb" getan haben.
Empfing einen Brief vom Abt zu Maursmünster, in dem er meinen beklagenswerten
Zustand bedauert und sich erbietet, zwei der Meinen aufzunehmen und
umsonst zu unterhalten, sofern sie zufrieden leben wollten.

5. — Fest der Hl. Dreifaltigkeit — Wir sangen das Te Deum und hatten eine
Prozession. Gab den Schreinern ein Festmahl, „den beschlußwein"; sie erboten
sich, morgen umsonst zu arbeiten.

6. Die Hälfte der Gemeinde arbeitete beim Auffüllen der Kanalwände. Die

7C


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0072