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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 121
(PDF, 59 MB)
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1823/33. 18803 Uberweisung der Stiftung an das Institut zur eigenen Verwaltung 1829/34. 18804, 18805, 18806
Verleihung der vier Freiplätze 1783—1882. 14947 Gruft der Franziskaner 1825. 14956 Manualakten des Anwalts
in der Klagsache Stadt gegen Kloster 1875.

Stadtarchiv Offcnburg: Akten Rubr, 44. In Sachen der Stadtgemeinde Offenburg gegen das Lehr- und
Erziehungsinstitut 1877/86. Abtretung der Klosterkirche an das Wcibl. Lehr- und Erziehungsinstitut 1895 bis
1920 und 1824/25. Das Weibl. Lehr- und Erziehungsinstitut in OfTenburg 1887—1943. Ablösung des Schulbeitrags
des Weibl. Lehr- und Erziehungsinstituts an die Stadt Offenburg 1927—1929.

Akten des Klosters Unserer Lieben Frau. Mitteilungen des Konvents.

Entwicklungsperioden der Stadt Oberkirch

Vortrag von Hans Heid anläßlich der Jahreshauptversammlung

am 25. Oktober 1964 in Oberkirch

Als man im Jahre 1926 mit großem Gepränge die 600. Wiederkehr des Tages
der Verleihung der Stadtrechte an Oberkirch feierte, sprach das Volk, dem die
feinen Unterscheidungen der alten Rechtsfragen nicht geläufig sind, vom Jubiläum
der Stadtgründung. In diesem Falle war die „vox populi" tatsächlich eine „vox
Dei" — genauere Nachforschungen haben erwiesen, daß die heutige Stadt tatsächlich
erst um jene Zeit, kaum fünf Jahre früher, durch den Bischof von Straßburg
gegründet worden war. Ich versage mir, auf die näheren Umstände einzugehen
: sie sind im Beitrag „Von Ulm nach Oberkirch" in „Die Ortenau" 1964
ausgeführt.

Oberkirch erweist sich dabei als eine gezielte Gründung des Landesfürsten, wie
sie seit jenem Mainzer Erlaß Kaiser Friedrichs II. von 1235 rechtlich möglich geworden
warl) und gehört damit zu der großen Serie von Stadtgründungen durch
Landesherren, die dadurch offenbar ihre Beteiligung an der seit der Stauferzeit in
immer stärkerem Maße aufkommenden Geldwirtschaft, die die bisherige Naturalwirtschaft
bald überflügelte, untermauern wollten2). Wie weit diese Umstellung
auch das Renchtal betraf, ist aus der instruktiven Dissertation von Hans Peter
Sattler „Die Ritterschaft der Ortenau in der spätmittelalterlichen Wirtschaftskrise
" 3) ersichtlich. Fast genau um die Zeit der Stadtgründung war der Höhepunkt
der — wenn wir es mit einem modernen Ausdruck sagen wollten — „Flucht aus
den Sachwerten" der Ritterschaft, das heißt deren Abwanderung aus der in der
neuen Zeit für sie unrentabel gewordenen Agrarwirtschaft. Wie weit sie sich in
die zur Blüte ansetzende Geldwirtschaft eingliedern konnten, steht hier nicht zur
Debatte. Dagegen dürfte offenbar sein, daß außer landesherrlichen Gründen, wie

1) Erlaß zugunsten der Fürsten, die erstmals amtlich als Domini Terrae = Landesherren bezeichnet
werden.

2) Die politische Bedeutung des Edikts als Sanktionierung der Landesherrschaft und damit Auflösung des
Einheitsreiches soll hier nicht beachtet werden.

3) Ortenau 1965.

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