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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 137
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gäbe von Grebern oder statt dessen auf Zahlung von 4000 Gulden in Geld. Dieser
hoffnungsvoll begonnene Prozeß wurde unter großen Kosten geführt, aber wegen
des Krieges kam es überhaupt nicht zu einem Richterspruch. Die Summe aller
Gläubigerrechte des Klosters belief sich zuletzt so hoch, daß der Wert des Gutes
kaum die Hälfte davon betrug.

Jetzt hob ein letztes Ringen um den Besitz des schönen Rißgutes an, denn nun
war der Augenblick gekommen, wo der Herr von Meyershofen mit äußerster Entschlossenheit
selbst auf die endgültige Erwerbung von Grebern, jetzt natürlich als
vollgültigem Rißgut, lossteuerte. Er scheute die Kosten, die dieses Verlangen erschwerten
, keineswegs. Viele Zeller Stadtherren hatten sich Anteilrechte verschafft.
Großzügig, wie Meyershofen immer bei den Weltleuten war, und unter gerissener
Ausnützung seiner fast despotisch wirkenden Autorität im Städtchen, löste er mit
Leichtigkeit alle ihre Ansprüche unbesehen mit 6000 Gulden ab. Schwieriger war
sein Drängen, die Abtei zur Abtretung und zum rechtskräftigen Verkauf zu bewegen
. Hierbei freilich marktete er mit all den lächelnden Überredungskünsten
seiner geschulten PfifFologie.

Im Klosterkapitel entstanden große Meinungsverschiedenheiten, ob man dem
langjährigen, erbarmungslosen Bedränger der Mönche und der Abtei das schöne
Gut verkaufen dürfte. Der schwerkranke Abt Placidus Thalmann wollte noch
bei seinen Lebzeiten das Ende des heillosen Streites sehen und hat durch das
Übergewicht seiner Autorität auf eigene Verantwortung die Angelegenheit gegen
die Mehrheit des Konvents entschieden und Grebern seinem Landsmann für
4000 Gulden 1696 billig abgetreten. Nachgelassen wurden ihm ferner die aufgelaufenen
Zinsen von 500 Gulden und 100 Fuhren, die gerade damals für den
Aufbau der 1689 verbrannten Klostergebäude notwendig gewesen wären. Die
Abtei wahrte ihr Obereigentumsrecht nur durch den Vorbehalt eines Bodenzinses
und des Todfallrechtes. Dem Käufer wurde zudem noch der dortige Zehnte als

Wappen der früheren Herren von Grebern. In Rot
ein schräggestclltcr silberner Besen oder Mückenwedel
. Helmzier: ein am Rücken mit drei silbernen
Besen besetzter roter Adlerhals, den der Herr von
Meyershofen in sein neues Wappen übernahm.
Helmdccke: rot, weiß. Der Schild ist golden ge-
randct.

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