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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 185
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Ferge, 28 Jahre Zoller gewesen (Kientz, Küntz, Kyenz ist ein altes Schiff ergeschlecht
beiderseits des Rheines gewesen. Dagegen die Kientzfamilien zu Scherzheim haben
als Stammvater den Schweizer Einwanderer Peter Kientz von Erlach im Berner
Gebiet [1694]).

1668, den 29. Januar, ward Simon Korn, Burger am Fahr, im Alter von
26 Jahren begraben. Ist 8 Wochen vor seinem Tod von einem unsinnigen Wolf
gebissen worden und hat ein jämmerliches Ende genommen. Den 17. Februar ward
begraben Maria, Hanß Moßbruckers Burgers am Fahr, Hausfrau. Ist gleichfalls
den 2. Dezember 1667 von einem wütigen Wolf beschädiget worden.

1670 hat Hanß Ludwig mit Hanß Küntz, dem alten Fergenhanß, im Hanauischen
und im Abtsstab Hanf eingekauft und mit andern Gütern nach Frankfurt geführt.

1682, den 29. Oktober, begraben Mathiß Stengel am Fahr, alt 69 Jahr 8 Monat.
Am 27. dito fuhr er über Wasser und betraf ihn ein Schlagfluß, davon er sobald
hör- und sprachlos worden. Der Stammvater der Stengel! Vermutlich ein Sohn des
Jeremias Jacob Stengel von Augsburg, Schirmsverwandten in Straßburg, der
wegen drohender Hungersnot am 31. März 1636 die Stadt verlassen mußte, da er
keinen genügenden Fruchtvorrat vorweisen konnte.

1684 ist der Winter durchgehends kalt und der Rhein zugefroren gewesen, daß
man drüber gehen können.

1689, den 12. September, haben die Franzosen Graueisbaum bis auf zwei Häuslein
niedergebrannt.

1690 im August: Weil die Franzosen eine Schiffbrücke am Fahr hatten, sind die
Worte, worauf sich die Leute mit ihrer Habe geflüchtet hatten, mehrenteils
geplündert worden.

1702 begraben Hans Jacob Dorner von Ochsenberg, Sternfeisischer Herrschaft,
seines Alters 22 Jahr, gewesener Musquetier löbl. Baron Reischachischen Regiments
zu Fuß unter Hauptmann Auge. Compagnie hatte in der Redoute am Fahr Grävels-
baum die Wacht, und er Schildwach stund, lehnte er sich auf sein Rohr, das ging
los und die Kugel ihm in den Hals, davon er gleich tot war. Zu Scherzheim begraben
am 9. Februar 1702.

1719, den 18. August, hat der Hirte am Fahr Hanß Martin Armbruster von
Gamshurst im heftigen Zank seine Frau elendiglich umgebracht. Der Leichnam
wurde im Fahr in dem Garten am Hirtenhäusel begraben, und der Missetäter im
Streckturm zu Lichtenau in Haft gesetzt! Den 3. November wurde durch den
Scharfrichter von Memprechtshofen die Exekution vorgenommen.

1743. Mit anbrechendem 15. Juli erschienen zwanzig französische Musketiere
nebst einem Sergeanten und Tambour in drei Schiffen vor Graueisbaum, nahmen
alle Fischerschiffe weg und führten dieselben, nachdem sie die alten, an Land
lagernden schadhaften zerschlagen, nach Fort-Louis ab — aus Furcht vor der
anmarschierenden österreichisch-ungarischen Armee.

Den 6. September hat eine Partei ungarischer Husaren bei David Zimpfer, dem
Wirt, nachdem sie gegessen und getrunken, einen Lachs, ein Spanferkel und junge
Hühner für ihren Rittmeister zu Offenburg mit Gewalt hinweggenommen und die
Leute dabei übel traktiert.

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