http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0189
Grauelsbaum. Die Haupt- und einige Seitenstraßen des schmucken Dörfleins aus jüngster Zeit.
1834 selbständige Gemeinde im Amt Lichtenau, heute nördlichste Gemeinde des
Kreises Kehl, mit 141 ha Fläche.
1849 wurden acht junge Burschen, die das Bildnis des Großherzogs Leopold
vom Rathaus genommen und auf der Waid als Zielscheibe gebraucht hatten, ins
Zuchthaus Bruchsal eingeliefert.
1876. Infolge schwerer Wolkenbrüche in der Schweiz trat der Rhein über die Ufer
und setzte Helmlingen und Grauelsbaum zum größten Teile unter Wasser. Nur
mit Nachen konnte der Verkehr aufrechterhalten werden. Großherzog Friedrich
in Begleitung des Handelsministers Turban und des Oberamtmanns Sonntag besuchte
am 29. Juni die hochwassergeschädigte Gegend: Helmlingen, Grauelsbaum
und Greffern.
1882 wieder Hochwasser. Die Grauelsbaumer fuhren im Nachen zum Neudörfel
, um Brot und andere Lebensmittel in Lichtenau einzukaufen; denn es gab
noch keinen Laden im Dörflein. Für die Hochwassergeschädigten trafen aus fernen
Gegenden Geldspenden ein.
1885 wurde dann der Hochwasserdamm verstärkt.
Nach 1945 nahm auch Grauelsbaum am allgemeinen Aufschwung teil, es wurde
ein schönes, gepflegtes Dorf.
So sind im Verlauf der Jahrhunderte die alten Namen „Grauelsbaum" und
„Fahr" mit den Fergen vom Fahrwört am vollen Rhein durch die gefährdete
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