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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
46. Jahresband.1966
Seite: 197
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1966/0199
Gesamtanlage des Klosters Schwarzach im 18. Jahrhundert. Außer der Kirche stehen davon jetzt nur noch
kleine Teilstücke von der westlichen Hälfte.

außen und von innen inspiriert wurden. Umgekehrt haben natürlich auch die
Klöster durch ihre missionarische nud kulturelle Arbeit Land und Leute in entscheidender
Weise geformt; es bestehen also Wechselwirkungen, wie sie besonders
deutlich beim Kloster Schwarzach zu erkennen sind.

Auch die Technik spielt eine große Rolle bei der Wandlung eines Klosterbetriebes
. So sehr ein Kloster an der Tradition seines Ordens festzuhalten sucht,
geht es dennoch mit der Zeit, indem es sich die technischen Errungenschaften zunutze
macht: die Elektrizität verdrängte die Kerzenbeleuchtung und viele handliche
Verrichtungen; moderne Papiersorten traten an die Stelle des Pergaments,
Druck und Schreibmaschine lösten die handgeschriebenen und mit Initialen ausgemalten
Bücher ab; Maschinen werden herangezogen zur Bewältigung baulicher
und wirtschaftlicher Arbeiten. Derartige technische Fortschritte, die sich noch in
reicher Fülle aufzählen ließen und die umwälzende Strukturwandlungen in der
Welt nach sich zogen und noch heute nach sich ziehen, werden natürlich auch von
den Klöstern ausgewertet, ohne daß dadurch die alte Regel des Ora et labora und
die Tageseinteilung Einbuße erleiden würden. Weil noch heute das Klosterleben
nach der alten Ordensregel abläuft, sind die Wandlungen im Kloster vielleicht
nicht so umwälzend wie in der „Welt". Wie stark aber in einem Kloster im
Laufe seiner Geschichte — trotz allen Festhaltens am Althergebrachten ■— Wandlungen
eintreten können, dafür ist die Geschichte der Reichsabtei Schwarzach ein
typisches, ja tragisches Beispiel. Ist doch ihre elfhundertjährige Geschichte, trotz-

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