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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0013
Der mittelbadische Heimathistoriker und Pfarrer
Dr. Karl Reinfried:

zum 125. Geburts- und 50. Todestag 1967

von Otto Gärtner

Reinfried wurde als Sohn der Gastwirtsleute „Zum Kreuz" —Karl Reinfried und
Barbara, geb. Mejer — am 25. April 1842 in Bühl geboren und erhielt drei Tage
darnach bei der Taufe den Vornamen seines Vaters Carolus. Als Paten fungierten
der praktische Arzt Dr. Ignaz Jörger und der Kupferschmied Sebastian Mejer.
Von seiner Muttter erbte er einen tiefreligiösen Sinn und eine allezeit hilfsbereite
Nächstenliebe, wozu noch der Einfluß einer frommen Großmutter kam, bei der
er einen großen Teil seiner Kindheits- und Knabenjahre verbrachte, fernab vom
elterlichen Wirtschafts- und Gasthausbetriebe. Sein Lehrer an der Volksschule war
der damals von 1837 bis 1860 in Bühl amtierende zweite Hauptlehrer Franz Sales
Schnurr, dem er 1877 in seiner Geschichte der Stadtgemeinde Bühl folgende, diesen
und sich selbst charakterisierenden Zeilen widmete: „Schnurr war nicht nur ein
guter Lehrer, der den Unterricht gründlich zu geben verstand, sondern auch ein
guter Pädagoge, der nötigen Falles auch die Rute nicht sparte, und der als wahrer
,Meister der Schule' die Zucht zu handhaben wußte. Für beides bewahrt der
Schreiber (K. Reinfried) seinem Lehrer ein dankbares Andenken." Wie sein großer
Landsmann Alban Stolz besuchte er nach der Bühler Volksschule das Gymnasium
in Rastatt und begann nach dem Abitur sein theologisches Studium an der Freiburger
Universität. Bei seinen gymnasialen und theologischen Studien in Rastatt
und Freiburg zeichnete er sich durch Fleiß und gediegene Gründlichkeit aus, und
mit einem wahren Eifer oblag er in der Freizeit seinem Lieblingsstudium der Ortsund
Heimatgeschichte. Damals schon exzerpierte er historisches Material aus dem
Bühler Ortsarchiv, besonders aus der Urkundensammlung des Bühler Apothekers
Ludwig Stolz, eines Bruders von Alban Stolz. Dabei vergaß er keineswegs das
Studium seines theologischen Hauptberufes, und der Gewissenhafte „bedurfte sogar
zeitweilig direkter Aufmunterung seines engeren Landsmannes Alban Stolz, seine
,Liebhaberei' für Geschichte aus Gewissensbedenken nicht preiszugeben".

Am 6. August 1867 wurde er in St. Peter zum Priester geweiht. Kurze Zeit
wirkte er als Vikar in Neusatz und Diersburg und kam im Juli 1869 nach Ottersweier
, in die Nähe seines Heimatortes, an einen Eckpunkt seines von ihm besonders
literarisch beackerten historischen Dreieckfeldes, gebildet durch die Burg
Windeck, das Münster zu Schwarzach und die Wallfahrtskirche Maria Linden bei

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