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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0032
6. Es kam in den Sauerbrunnen der wohledle Herr Weiss, Kammerrat und
„Amptmann" von Baden. Besuchte ihn in seinem Gemach. Schrieb dem Abt von
Gengenbach. Herr Kieffer verabschiedet sich.

7. Vor Abend kam ein Bote von Schuttern mit einem Brief des Oberschaffners,
in dem er mitteilt, daß heute nach Lautenbach ins Pfarrhaus — wie ich schriftlich
Pfarrer P. Gottfried ersucht hatte — 9 Viertel Weizen und 25 (Viertel) Winterweizen
überführt worden seien. In Kürze werde mehr von dem, was hertransportiert
werden solle, folgen. — Befahl, daß die Bauern etwas von dem Heu abgeben
sollten. — Befahl, daß sie noch zwei Pferde kaufen und einsetzen sollten. Sandte
zur größeren Hilfe den Stallknecht. Der Freiburger Franziskaner P. Marcellus,
der zur Zeit in „Ripplisaw" weilt, war hier und aß mit mir zu Mittag und zu
Abend.

8. Schrieb Herrn Pfarrer von Freiburg, der verwitweten Frau Schaffner, dem
Hofmeister und Herrn Brenzinger Trostbriefe und gab sie dem scheidenden
P. Marcellus mit.

9. Vigil des hl. Laurentius unter Schweigen verbracht.

10. Lud zum Mittagessen alle Gäste, nämlich Herrn Weiss, die jungen Herren
Dornbluet und Geppert, ein Edelfräulein von Baden sowie den Prediger, Kapuzinerpater
Thomas. Gegen Abend wird bekannt und mir von Herrn Olysi berichtet
, Marschall de Duras und 30 000 Franzosen griffen mit Brandgeschossen Heidelberg
an — „Bombardieren" — Herr Sereni hingegen, der bayrische Heerführer,
fordere ihn mit 16 000 und etwa 8000, die noch dazukommen, zum Kampf heraus.
Den Ausgang werden wir bald sehen! Gewiß liegt darin unser Heil oder unser
Untergang. — Es ist zu keiner Hilfeleistung gekommen. Die Unsrigen gingen auf
Heilbronn zurück. Der Franzose umklammert überall das Reich, o weh!

11. Es kam P. Amandus, Klostergeistlicher von Gengenbach und Pfarrer in
„Harmerspach", und brachte mir zwei Flaschen Wein und junge Tauben in den
Sauerbrunnen. Vor Tisch kam gleichfalls P. Christopherus, Pfarrer in „Oppenaw"
mit dem Schaffner von Allerheiligen, die mir und Herrn Weiss im Namen des
dortigen Abtes zur Kur Glück wünschten und Wein schenkten.

12. Nach entsprechender Vorbereitung verbrachte ich von 10 bis 11 Uhr die
Jährliche Stunde. Vor Nacht kam unser P. Hieronymus um seine Kur hier zu
beenden. Er war nämlich daheim krank geworden.

13. Es kamen Kellermeister P. Augustinus und ein Bruder von Allerheiligen
und brachten im Namen ihres P. Prior und des Konvents auserlesene Fische und
einen jungen Mann aus Irland. Sie aßen mit mir zu Mittag, ebenso Herr Kammerrat
und Herr Frick, der zu einer Kur ankam.

14. Schutterner Kirchweih, hier mit Schweigen verbracht.

15. Wir sangen hier die Liturgie von Mariae Himmelfahrt. Nach Tisch reiste
ich mit Herrn Weiss nach „Oppenaw". Dort war Weinen und Wehklagen wegen
der verbrannten Städtchen „Brüssel, Bretten (und) Durlach" und wegen der anderen
Dinge, die dort von den etwa 1500 Mann französischer Schutztruppen nach
Straßburg transportiert wurden. Begrüßte dort im Pfarrhaus Frau Baronin von

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