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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0144
acht Heiligenbilder hatten sich zum Teil stark vom Holz gelöst und waren auch
stellenweise sehr abgeblättert. Auch hier hat Marmon treffliche Arbeit geleistet.

Zum Schluß will ich noch die wiederhergestellten Votivbilder nennen. Auch
diese waren durch schlechte Aufbewahrung nach rücksichtslosem Wegreißen von
den Wänden so stark beschädigt, daß man bei den meisten nimmer geglaubt hätte,
sie retten zu können. Und doch habe ich sie, es sind bis jetzt 50 Stück, wieder so
gefestigt, ausgebessert und gegen Diebstahl gesichert angebracht, daß ich sie als
gerettet bezeichnen kann. Es war gut, daß ich mich von Kindheit an für die
Kapelle und ihre Ausstattung interessiert hatte, so wußte ich noch genau, auch
nach den 20 Jahren seit der Entweihung des Gotteshauses, was alles vorhanden
war und was alles dazugehörte, kann aber leider auch sagen, daß manches in
dieser Zeit abhanden kam, dessen Verlust recht zu bedauern ist. Von den speziellen
Votivbildern habe ich acht Stück in die Felder der Gestühlsrückwand anbringen
lassen, alle auf starke Platten aufgezogen und von hinten her festgeschraubt, daß
sie sicher sind vor den „Souvenirjägern". Die andern 22 speziellen Votivbilder
ließ ich in einer Ecke der Galerie zusammenstellen bzw. festmachen, Bild an Bild,
wie dies bei Votivbildern üblich ist. Zwanzig Bilder, die ebenfalls als Dankesgaben
hierher gemalt wurden, sind zwischen den Fenstern der Galerie verteilt angebracht
. In den beiden ehemaligen Türdurchgängen der Galerie, rechts und links
an der Altarwand, ließ ich die beiden ältesten und größten Gemälde anbringen,
„Maria Geburt" in schwerem Renaissancerahmen von 1639 und „Montserrat",
ein Holztafelbild aus Spanien von 1625. Bei ersterem auch zusammengefaßt in
einem Schaukästchen die silbernen Votivgaben aus hiesiger Werkstätte.

Zur Sicherung der Galerie, die mit all diesen Bildern des Dankes zu einer
wirklichen „Bildergalerie" wurde, ließ ich am oberen Treppenende Schutzgitter
anbringen, zu deren krönendem Abschluß ich geschmiedete Prozessionsfahnen-
Spitzen in Sonnenform aufsetzen ließ.

Als besonderen Schmuck der erneuerten Kapelle kann man auch die sechs fast
lebensgroßen geschnitzten Heiligenstatuen ansprechen, die zwischen den Fensternischen
der Längswände den Blick der Besucher auf sich ziehen und die eine feine
Verbindung zwischen dem Gestühl der Rückwand und den beiden Seitenaltären
bieten. Fünf dieser Statuen aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen aus der
alten Stadtkirche, wo sie nach dem Erweiterungsbau keinen Platz mehr fanden.
Eine sechste Statue, dem Gedächtnis der einheimischen Heiligen Luitgard von
Wittichen gewidmet, konnte dazu passend erworben werden. In vollendeter Weise
wird diese Skulptur des 18. Jahrhunderts der Person der Kinzigtäler Mystikerin
und Klostergründerin gerecht und hält das Gedenken an sie lebendig, die sicher
oft genug an dieser alten Gnadenstätte zum Gebet verweilte. Die barocken
Konsolen zu diesen sechs Statuen konnten aus Niedereschach erworben werden,
wo sie durch den Kirchenneubau entbehrlich wurden.

In vielen Dingen mußte ich auch nach eigenem Geschmack und Gutdünken
handeln, da es nicht immer und wegen jeder Einzelheit möglich war, mit Prof.
Ginter oder den Herren vom Bauamt Rücksprache zu halten. Ich fand aber dann
doch, daß sie mit meinen Anordnungen zufrieden waren.

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