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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0145
Damit die wiederhergestellte Kapelle auch ein rechtes Geläut hat, weil von den
einst vorhandenen zwei Glöcklein eines schon im ersten Weltkrieg abgeliefert
werden mußte, war auch die Anschaffung von neuen Glocken nötig. Das vorhandene
Glöcklein ist nicht tonrein (gegossen 1744 bei Edel in Straßburg). Platz
genug war im Türmle, das gar nicht so klein ist, wie man von unten meint, für
ein Dreiergeläut. Da wir dafür Stifter in Aussicht hatten, konnten wir bei F. W.
Schilling in Heidelberg drei Glocken gießen lassen, die sich harmonisch dem Geläut
der Stadtkirche anpassen. Zwei dieser Glocken stiftete die Stadt Wolfach als
Beitrag zur Wiederherstellung der Kapelle, was anerkennend vermerkt sein soll.

Die Einweihung der Kapelle erfolgte am Sonntag Laetare 1965 durch Dekan
Geistl. Rat Gottlieb Huber, den Pfarrherrn dieses Gotteshauses.

Wenn nun auch die Wiederherstellung im großen und ganzen fertig ist, so gibt
es doch noch einige Dinge, die der Anschaffung bzw. Herstellung bedürfen, sofern
wieder einmal durch Spenden und Stiftungen die entsprechende Grundlage dazu
da ist. Das Problem der Heizung konnte bisher erst provisorisch durch Propangasöfen
gelöst werden, die jedoch bei strenger Kälte den Raum nur einigermaßen
temperieren. Eine endgültige Lösung läßt sich beim Fehlen von Kamin und Keller
vorerst noch nicht festlegen. Doch lassen die fast täglichen Neuerungen auf dem
Gebiet der Heizungstechnik erhoffen, daß auch für die Kapelle eines Tages das
Geeignete sich findet.

Vor die Tür wird ein Schutzdächle gegen Schnee und Regen nötig. Dessen Planung
soll bei einem gelegentlichen Besuch der Denkmalssachverständigen erfolgen.

Und endlich ist daran gedacht, auch dem Glockentürmle wieder eine Bedachung
zu geben, wie sie früher war, eine mit Kupfer gedeckte Zwiebel, wie sie bis vor
100 Jahren eine stilechte Bekrönung darstellte, bis sie durch einen gewaltigen
Sturm herabgerissen und dann nur durch eine flache sechsseitige Pyramide ersetzt
wurde.

Wenn ich nun diese Ausführungen über Geschichte und Wiederherstellung beschließe
, kann ich ihnen anfügen, daß alles so wurde, wie es in guter Zusammenarbeit
geplant wurde, ja, daß es so wurde, wie Prof. Ginter zu Anfang der
Wiederherstellung bei einer Besprechung sagte: „Wir werden die Kapelle so schön
machen, daß auch der letzte, der seither keinen Kontakt zu ihr hatte, überrascht
sein und staunen wird." Diesen Eindruck erhält jeder, der diesen Raum betritt,
dem man es von außen nicht ansieht, was er birgt, ob es kunstsinnige Besucher
sind oder die vielen stillen Beter, die seither wieder wie seit Jahrhunderten hier
verweilen, ganz besonders aber die Teilnehmer von Gottesdiensten, wenn die
Kapelle beleuchtet ist und die Schönheit der Altäre aufstrahlt im Licht der Scheinwerfer
. Sie alle empfinden es, was, wie schon erwähnt, Prof. Schlippe sagte, als
die Kapelle noch ein armseliger, verunstalteter Gerümpelraum war, was aber den
meisten verborgen war: „Welch ein erhabener Raum!"

Jahrzehntelanger Kampf des Denkmalsschutzes, an dem viele beteiligt waren,
die nur diesen Stellen bekannt sind, die wir Wolfacher leider auch nicht namentlich
kennen, hat der Heimat eine Kostbarkeit erhalten und neu geschenkt, auf die sie
stolz sein darf, besonders aber die Schwarzwälder Kreisstadt Wolfach.

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