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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0152
„Ich Unterzeichneter bitte und ersuche ein wohllöbliches Bergamt mir zuzustellen
die Grube Güte Gottes beim Kloster Wittichen den unteren Stollen in
Mutung zu geben. Zeichnet mit Hochachtung. Wittichen, den 27. März 1839,
Andreas Armbruster."

Es hat den Anschein, als wäre Armbruster persönlich auf dem Bergamt gewesen
und habe dort sein Gesuch vorgelegt, denn noch am selben Tage stellte ihm der
Bergmeister Schwab einen Mutungsschein aus. Darin wurde dem Gesuchsteller
„die Muthung der alten verlassenen Grube ,Güte Gottes' hinter dem
Kloster Wittichen ... in ihrem ganzen Umfange, Erstreckung in Mutung überlassen
und zuerkannt." Das Quatembergeld wurde vorläufig auf 1 Gulden festgesetzt
, es war an das F. F. Rentamt in Wolfach zu entrichten. „Die Aufsicht,
Leitung und die darauf bezüglichen Anordnungen sowohl in technischer als com-
mercieller Hinsicht bleibt dem Bergamt vorbehalten, dessen notwendig werdende
Grubenbefahrungen ebenso auf allen andern Gruben die betreffenden Gewerkschaften
zu tragen haben", heißt es in der damals aufgestellten allgemeinen Bergordnung
für die F. F. Bergbaureviere.

Es erhebt sich nun die Frage, wie kommt ein einfacher Taglöhner dazu, eine so
weitläufige Grube, auf der schon große Gewerkschaften gearbeitet haben, in Pacht
zu nehmen. Ja, noch mehr. Am 20. Oktober 1839 richtete dieser Andreas
Armbruster zusammen mit den Waldarbeitern Valentin Bühler und
Zyriak Schwarz aus Kaltbrunn an das Bergamt ein Gesuch, mit der Bitte,
ihnen auch für den oberen Stollen der Grube „Güte Gottes" einen Schurf-
schein auszustellen.

Am 23. Oktober erhielten sie den gewünschten Schein für die „Muthung des
oberen Stollens der Alten Grube Güte Gottes auf fürstlich standesherrlichem Territorium
... in seiner ganzen oberen Stollenerlängung mit dessen Übersichbrechen
und Ausbrüchen . . . Auf die allenfalls sich ergebenden Schau- und Kabinettsstufen
mit oder ohne Wert behält sich der gnädigste Fürst das Vorrecht, dieselben
an sich zu eignen".

Hinter diesem ganzen Unternehmen stand der Schiltacher Bergwerksverein
. Dieser hatte sich im Jahre 1839 gebildet. Zunächst wurde
Andreas Armbruster zum Direktor der Gesellschaft ernannt, die den
Namen führte: „Die Gewerkschaft Andreas Armbruster & Cie. der Grube Güte
Gottes." Armbruster war damit nicht mehr Eigenlöhner, sondern die Grube wurde
unter seiner Leitung von der Gewerkschaft gebaut. Bald zeigte es sich aber, daß
der einfache Mann dieser Aufgabe nicht gewachsen war. In einer Versammlung
am 26. Januar 1840 wählte man den Schiltacher Zeugfabrikanten und Flößer
JohannlsaakFode als Direktor, Kassier wurde Jakob Heinzelmann
von Alpirsbach, Vorstandsmitglieder waren die Herren Johann Adam K i n d 1 e r,
Johannes Z i e g 1 e r, Ludwig Trautwein, alle von Schiltach. Die Gesellschaft
nannte sich fortan „Schiltacher Bergwerksverein". Ihm gehörten
Mitglieder von Schiltach, Kaltbrunn, Alpirsbach und anderen Orten an. Es ist nicht
bekannt oder feststellbar, wie viele Bergwerksaktien (Kuxe) diese Gesellschaft

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