http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0171
Es ist eine edle Aufgabe unseres Historischen Vereins, in Schrift und Ton all das
festzuhalten, was unsern Vorfahren heilig war. Da man nun mundartliche Ausdrücke
niemals ganz richtig schreiben kann, ist der Verfasser dieser Zeilen (Fritz
Laib, 7622 Schiltach, Werk Eulersbach) gerne bereit, jedem, der es wünscht, diese
Ausdrücke in der richtigen Aussprache aufs Tonband zu sprechen.
Aus dem Gesamtverzeichnis, welches nach 40jähriger Sammeltätigkeit zusammengestellt
ist, seien hier auszugsweise einige typische Ausdrücke gezeigt. Vieles
davon gehört der Vergangenheit an, wird also heute nicht mehr gesprochen.
Einiges entstammt der französischen Sprache, das blieb wohl von den vielen
kriegerischen Durchzügen und Besetzungen hängen, wieder anderes klingt
italienisch und kommt von den italienischen Fremdarbeitern aus der Zeit des
Bahnbaues.
Noch zu beobachten ist, daß der oft vorgesetzte Laut „a" immer ein weibliches
oder sächliches Wort meint, dagegen „an" einen männlichen Begriff anzeigt.
Ahne
ällaweil
äll bott
aubschraua
augriawich
äschtamiara
and tua
Großmutter
immerzu
abschwarte
Altjohrsowad
Ahneguat
dr Awer hau
am sei
aawer
's Amol gei
a Aschtrichle
Äardepfelschied
Angerscha
dr Ällerärgscht
Aschwadiare
an Arfl
alle Augenblicke
unbeobachtet
unruhig
achten
Sehnsucht haben
aufgetaute Erde
übervorteilen
Silvestertag
Erbteil
Abscheu haben
ermüdet sein
unzufrieden werden
eine kleine Stärkung
Kartoffelkorb
Kuhrüben
der Teufel
Anstellen
einen Arm voll
Bachwaggis
baff
bludd
's baddet
's blangeret uam
an Batze baie
Brägili
Beerda
Flußsteine
erstaunt
unbekleidet
es genügt
man muß lange warten
einen Wasserweck aufwärmen
Bratkartoffel
Kuchen
169
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0171