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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0203
in dem Augenblick einem Schlaganfall erlegen, als er seinem Bruder Ernst Ludwig
Neßler, Pfarrer in Lichtenau, die Leichenpredigt halten wollte. Hebel hat vermutlich
auf Vermittlung der Straßburger und Korker Freunde mit seiner Karfreitagspredigt
in Linx ausgeholfen."

Als letzter Ort des Hanauerlandes, wo Hebels Anwesenheit bezeugt ist, muß
nun noch Freistett vermerkt werden. Doch führt ihn nur ein amtlicher Auftrag
dahin. Wie wir schon früher bei Kork in dem Brief 374 an Nüßlin vom 27. September
1813 feststellten, mußte der Kirchenrat Hebel den Kirchenrat Sander zur
Vornahme von Prüfungen an die Lateinschulen in Freistett und Kork begleiten.

Weiterhin ist von keiner der übrigen Ortschaften des Hanauerlandes eine persönliche
Anwesenheit mehr nachzuweisen. Doch da sich der Dichter mit andern
noch zu beschäftigen hatte, sollen auch sie noch in Erwähnung gezogen werden.

Eine einmalige Erwähnung findet Eckartsweier in dem Briefe 230 an Haufe
unterm 28. Mai 1808: „Dagegen gratulire ich Ihnen zur Nachbarschaft des
Pfarrers Eccard, der nach Eccardsweiher kommt, wenn ers annimmt." Pfarrer
Eccard war, wie wir dem Briefe 143 an ihn selbst entnehmen, z. Z. als Hebel
das Gymnasium in Karlsruhe besuchte, ebenfalls Schüler dieser Anstalt. Sie
fanden sich auf der Universität Erlangen wieder, und von nun an verband sie
eine gewisse Freundschaft, die anscheinend auch nach Straßburg ausstrahlte.

Wenn auch Eberhard Fecht nach seinem Weggang von Kork 1818 nach Hesselhurst
als Pfarrer angestellt wurde, so finden wir diesen Ort in Hebels Briefen
doch nur ein einziges Mal, und zwar im Briefe 580 an Gustave am 9. September
1826, erwähnt, wobei Hebel sich über ein Erziehungsproblem äußerte: „Sie geben
mir, theuerste Freundin, durch Mitteilung der Angelegenheit Ihres Neffen Gustav in
H(essel) H(hurst) einen neuen Beweis Ihres fortwährenden freundschaftlichen Zutrauens
, welches ich ganz zu schätzen weiß usw." Es war dies der vorletzte Brief
an seine Freundin vor seinem Tode.

Noch eine weitere und letzte Ortschaft des Hanauerlandes hatte in Hebels Briefen
eine Rolle gespielt, es war dies Bodersweier. Wir erinnern uns der Briefe 529, 564
und 565, welche sich mit der Bewerbung Eberhards um die dortige Pfarrstelle
beschäftigten.

In unserem badischen und sonderlich im alemannischen Räume dürfte es eine
Ehrenpflicht sein, das Wirken und die Werke heimatlich gebundener Dichter und
Denker in unserm Volke lebendig zu erhalten, und hier müßte immer wieder
solchen Männern wie einem Hebel oder einem Hansjakob ein Ehrenplatz nicht
nur in Wort und Schrift, sondern auch im Herzen und in Gedenkstätten eingeräumt
werden. Was sie uns gaben, ist Gediegenes.

Literatur: Johann Peter Hebel, Briefe der Jahre 1784—1826, von Wilhelm Zentner.
Hebels Werke, von Adolf Sütterlin. Urkundliche Geschichte der Familie Fecht, von K. G.
Fecht, Professor. Geschichte der Lateinschule in Kork von W. Gräßlin, unveröffentlicht.

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