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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0231
die Qualität einer Silbermann-Orgel gehabt haben, mag die Traktur nicht so
elegant gelaufen sein wie bei einer Silbermann-Orgel, mag die Windversorgung
nicht die Sicherheit besessen haben wie bei einer Silbermann-Orgel, so scheinen die
Mönche das nicht beobachtet zu haben. Ihnen hat die Qualität Rohrers offensichtlich
genügt, sonst hätten sie nicht nach fast 30 Jahren ihre zweite Orgel ebenfalls
Rohrer bauen lassen. Vielleicht wußte aber der eine oder andere Konventuale von
Silbermanns Qualitätsarbeit, konnte aber wegen dessen hoher Preise79) eine Bestellung
bei Silbermann im Konvent nicht durchsetzen. Vielleicht war aber auch
von einer Bestellung bei Silbermann abgesehen worden, weil er ein Register wie
Gamba80) nicht gebaut hätte!

Als Ergebnis der Studie bleibt festzuhalten, daß nicht nur die Hauptorgel der
ehemaligen Benediktiner-Abtei Schwarzach, sondern auch die Chororgel von Johann
Georg Rohrer, Straßburg, erbaut war. Als Entstehungszeit der Hauptorgel
dürfen die im Silbermann-Archiv genannten Jahre 1758/60 als gesichert gelten,
da Silbermann selbst in Schwarzach war, von den dortigen Prälaten (dem abgesetzten
und dem regierenden) und vom Orgelmacher Georg Latki genaue Einzelheiten
erfahren hatte. Außer dem meisterhaften Gehäuse dürfte die Orgel ein
durchschnittliches Werk gewesen sein, kann aber nicht so schlecht gearbeitet gewesen
sein, wie Silbermann in seinen Beschreibungen glauben machte, da sie
135 Jahre dem Kult gedient hat.

78) Um seine hohen Preise zu verteidigen, zitierte Silbermann L'art du facteur d'orgues von Dom
Bedos de Celles. Vgl. u. a. die entsprechenden Verhandlungen über den Preis mit St. Blasien bei R. Walter,
Der Orgelbau für die Fürstabtei St. Blasien, 1772/75.

8°) Zu Silbcrmanns Ablehnung der Streicher vgl. seinen Brief vom 22. 6. 1779 nach Karlsruhe, abgedruckt
in K. F. Leucht, Die Orgel in der Karlsruher Schloßkapellc aus dem Jahre 1786, Tübingen 1938,
S. 10 f.

Der Weinbrennersaal

Die abwechslungsreiche Geschichte
Baden-Baden

eines berühmten Saales im Kurhaus zu
von Rolf Gustav H a e b 1 e r

Im Spätsommer 1966, an jenem Tag zu Ende August, an welchem alljährlich
der Oberbürgermeister der Stadt Baden-Baden mit dem sehr dekorativen Empfang
vieler Prominenter die „Große Woche", das heißt zugleich: die Internationalen
Rennen zu Iffezheim eröffnet, 1858 von Benazet, le roi de Bade, eingeführt,
weihte das Stadtoberhaupt und Vorstand der Bäder- und Kurverwaltung,
Dr. Ernst Schlapper, zugleich einen fast 150 Jahre alten Saal ein: den nunmehr
Weinbrennersaal genannten ursprünglichen Spiel- und Tanzsaal des Con-
versationshauses Baden-Baden; heute Kurhaus genannt.

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