http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1967/0253
Landkreis Bühl
Bühl (Stadt) (von O. Gärtner)
25. März 1965 Rektor Greule nimmt Abschied von der Volksschule Bühl und tritt in
den Ruhestand.
30. April 1965 Industrieansiedlung im Ehlet (Lamellen- und Kupplungsbau) nimmt
Produktion auf.
8. Mai 1965 Zum 20. Jahrestag der Waffenruhe Deutsch-Französische Friedenswoche
am Friedenskreuz bei Bühl.
8. Mai 1965 Neueinteilung des evangelischen Kirchspiels Bühl.
15. Mai 1965 Wiederwahl von Bürgermeister Erich Burger.
22. Juli 1965 Oberstudienrat i. R. Fritz Langenbeck in Bühl wird die Ehrendoktorwürde
der Philosophischen Fakultät Freiburg verliehen.
6. Sept. 1965 Der von dem verstorbenen Fabrikanten Hugo Fischer gestiftete Fischbrunnen
wird in die Obhut der Stadt Bühl genommen.
11. Sept. 1965 Die Kirche in Kappelwindeck erhält eine neue Orgel.
22. Sept. 1965 Oberlehrer Albrecht Kirschner wird Rektor der Volksschule Bühl.
22. Nov. 1965 Der Heimatverein „Bühler Menti" schuf eine über 2000 Seiten umfassende
Faksimile-Sammlung wichtiger Urkunden der Stadt Bühl.
Buchbesprechungen
Wolf gang Müller, Die Ortenau als Chorturmlandschaft. Ein Beitrag zur Geschichte
der älteren Dorfkirchen. Bühl-Baden, Verlag Konkordia AG, 1965. 112 S.
Kunstgeschichtliche Forschung hat in ihrer Gesamtheit und für ihre Teilgebiete gelehrt,
Stile in ihrem Eigenwillen und in ihrer Eigenprägung zu erkennen und gegen frühere und
spätere Formen abzugrenzen. Weitergehende Untersuchungen und Deutung haben gezeigt,
daß überall „noch" und „schon" bestehe und daß die Bezeichnungen der Ubergangsstile
„früh" und „spät" oder „prae" und „post" eingeführt werden müssen. Von da aus ist
später der umfassende Epochenbegriff geprägt worden, der Kultur, Staat, Gesellschaft und
den Menschen, aber auch die gesamte Literatur, Philosophie, neuerdings die Naturwissenschaften
und Technik begreift, wobei ihm bestimmte, kennzeichnende und wertende Bedeutung
zugedacht werde. Eine dritte Möglichkeit zu grundlegender Entscheidung ergab die
neuzeitlich gerichtete Geographie in ihrem Einbezug in die geschichtliche Landeskunde,
in sprachliche, volkskundliche, natürlich auch kunstgeschichtliche Forschungsbereiche: wir
sprechen da etwa von Sprachlandschaften (der Mundarten und Volkssprache), von
Trachtenlandschaften, Hauslandschaften, Namenlandschaften u. a. m. Hier liegt der Wert
der Untersuchung Wolfgang Müllers, einen Kirchenbau bestimmter und gewollter Formung
einzureihen in Stil, Epoche und Landschafl: die Kleinkirche als Chorturmbau,
um es kurz zu sagen: der Kirchturm steht unmittelbar über dem Chorraum, also an der
Ostseite des Kirchenbaues (und nicht, wie üblich, an dessen Westseite). Der Turm rückt
daher notwendigerweise in den Mittelpunkt der archäologischen Arbeit, die Neuland
erreicht durch Nutzung des in den Archiven erhaltenen und bisher nicht ausgeschöpften
Bestandes an Urkunden, an Bau- und Ausgaberechnungen, an Bestandsverzeichnissen im
weitesten Ausmaß, auch an Kompetenzfragen der Herrschaften und an den Prüfungsberichten
und ähnlichen Unterlagen zu verlangten oder notwendig gewordenen Um- oder
auch Neubauten der Dorfkirche.
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